Thai-Musik machte Bauer zum Radiopiraten

Aktualisiert

Zusingen GLThai-Musik machte Bauer zum Radiopiraten

Im Glarnerland hat das Bakom einem Radiopiraten das Handwerk gelegt. Ein verliebter Bauer betrieb den Sender mit Thai-Musik als Hobby.

von
Zora Schaad
Radiopirat Balz Wichser: Den Buddha konnte ihm das Bakom nicht wegnehmen. (Nicolas Y. Aebi)

Radiopirat Balz Wichser: Den Buddha konnte ihm das Bakom nicht wegnehmen. (Nicolas Y. Aebi)

Als Anfang März ein Kasten­wagen bei Balz Wichser im Glarner Weiler Zusingen vorfuhr und ihm zwei Beamte des Bundesamts für Kommunikation (Bakom) entstiegen, ahnte der Bauer, dass nun «Tag X» gekommen ist: Seit einem Jahr betrieb Wichser einen illegalen Radiosender mit Thai-Musik.

Angefangen hatte alles in seiner Stammkneipe, wo ein schweizerisch-thailändisches Ehepaar wirtete: «Spätabends, wenn nur noch einzelne Gäste da waren, lief ab und zu wunderschöne Musik», schwärmt Wichser. Ferien in Thailand und eine glückliche Begegnung folgten: «Mit der Thailänderin Supaporn bin ich buddhistisch schon verheiratet.»

Zurück in der Schweiz wollte er auf dem ganzen Hof Thai-Musik hören können. «Damit es gut tönte, kaufte ich mir einen UKW-Sender.» So kam es, dass auch Nachbarn im Umkreis von zehn Kilometern mithören konnten und die Heim-Anlage zum Piraten­sender «Radio Vize-Buddha Zusingen» wurde: «Morgens vor der Stallarbeit habe ich jeweils den Wetterbericht verlesen», so der 39-Jährige zur Zeitung «Südostschweiz». Ein Hörer hat Wichser schliesslich beim Bakom verpfiffen. «Das hat mich getroffen.»

Aber: «Als die Beamten auftauchten, gab ich alles zu und half bei der Demontage der Antenne, die das Bakom beschlagnahmt hat.» Seither herrscht Funkstille auf Wichsers Radio. Er ist froh, dass die Busse nicht allzu hoch ausfällt. «Zuerst befürchtete ich, dass ich eine meiner Kühe schlachten muss.»

Und was sagt Supaporn zum Hobby ihres Liebsten? «Radio Vize-Buddha fand sie gut. Dass ich erwischt wurde, habe ich ihr noch gar nicht gestanden», so der verliebte Bauer.

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