«Die Scharfmacher können kaum noch schärfer werden»
Die Abwahl
Christoph Blochers wird
auch die kantonale
Zürcher Politik
verändern.
Der Gang der SVP in die Opposition wird sich auf die Politik im Kanton auswirken – davon sind Exponenten der Zürcher Parteien überzeugt. «Ich gehe davon aus, dass die SVP auch auf Kantonsebene vermehrt Referenden lancieren wird», sagte FDP-Präsidentin Doris Fiala zu 20 Minuten. «Dies könnte lähmend wirken.» Mit der Abwahl sei der Zürcher Flügel der SVP verletzt worden: «Das wird Folgen haben, die noch gar nicht absehbar sind.»
Markus Arnold, Präsident der Zürcher CVP, glaubt aber, dass die SVP in Zürich Mühe haben wird, künftig noch härter zu politisieren: «Schärfer können die Scharfmacher kaum noch werden, und primitiver, als sie jetzt schon ist, kann die SVP ihre Werbung kaum gestalten.» Um dies noch zu übertreffen, müsse die SVP schon sehr kreativ sein.
SP-Präsident Martin Naef hofft, dass die Blocher-Niederlage die Parteiexponenten nachdenklich macht. «Vielleicht war das ein heilsamer Schock», sagt auch Balthasar Glättli, Co-Präsident der Grünen, «auch in der Zürcher SVP gibt es Leute, die Mühe mit dem Stil der eigenen Partei haben. Diese stehen jetzt vielleicht eher zu ihrer Meinung.»
Marco Lüssi