Noten für Zürcher Taxifahrer

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KundenzufriedenheitNoten für Zürcher Taxifahrer

Zürichs Taxifahrer kämpfen gegen ihren schlechten Ruf. Mitglieder der IG Taxi wollen die Zufriedenheit der Fahrgäste nun mit einem Fragebogen testen.

von
Marco Lüssi
IG-Taxi-Präsidentin Dolores Zanini präsentiert das neue Formular für die Fahrgäste. (Bild: nicolas y. aebi)

IG-Taxi-Präsidentin Dolores Zanini präsentiert das neue Formular für die Fahrgäste. (Bild: nicolas y. aebi)

Wie waren Sie mit dem Fahrer zufrieden? Wie fühlten Sie sich während der Fahrt? Diese und weitere Fragen befinden sich auf einem neuen Formular, das Zürcher Taxifahrer, die der IG Taxi angehören, künftig ihren Fahrgästen zum Ausfüllen abgeben. «Diese Daten werden dann von unserem Vorstand gesammelt und ausgewertet», sagt Dolores Zanini, Präsidentin der IG Taxi. Zum Datensammeln sind auch die Chauffeure aufgerufen: Sie sollen sich die Nummern von Arbeitskollegen notieren, wenn sie diese beim Verweigern einer Kurzfahrt oder anderen Verfehlungen beobachten. Zanini: «In unserer Branche gibt es viele schwarze Schafe, aber die sollen nicht ungeschoren davonkommen.»

Neben der erst im März gegründeten IG Taxi kämpft auch der 200 Mitglieder starke Taxiverband Zürich für einen besseren Ruf des Gewerbes – und lanciert dazu den Taxitalk: ­

Bei moderierten Gesprächen sollen einmal im Monat Pro­bleme der Branche diskutiert werden. Die Anlässe sind öffentlich: «Neben Taxichauffeuren sind auch alle Interessierten willkommen», sagt Stefan Löble, Vizepräsident des Taxiverbands. Der erste Taxitalk findet am 12. April um 19.30 Uhr im Restaurant Markthalle statt – das Thema lautet: «Fahrtenverweigerung am HB – jetzt reichts!»

Polizei ruft zu Anzeigen auf

1540 Taxis, 1585 Taxichauffeure und 171 Taxihalter zählte die Stadtpolizei im Jahr 2009 in Zürich. Weil sie unerlaubt in der Stadt auf Kundenfang gingen, hat die Zürcher Stadtpolizei im gleichen Jahr 43 Landtaxi-Fahrer verzeigt. In zwölf Fällen meldeten sich Personen bei der Stapo, weil ein Taxi ihnen die Fahrt verweigert hatte. Die Polizei geht aber davon aus, dass viele Betroffene auf eine Anzeige verzichten. «Wir rufen deshalb dazu auf, sich in jedem Fall die Nummer auf dem blau-weissen Taxischild zu merken und sich bei uns zu melden», sagt Stadtpolizei-Medienchef Marco Cortesi.

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