ZürichStudie beweist: Handy am Steuer, ungeheuer
150 Autofahrer hat die Uni Zürich am Steuer gefilmt. Das Resultat: Nichts lenkt so sehr ab wie das Handy.
Wer im Auto eine Stunde unterwegs ist, lässt sich durchschnittlich zehn Minuten lang ablenken – dies zeigt eine Studie der Uni Zürich. Bei 150 Autofahrern wurden drei Minikameras im Wagen installiert, die eine Woche lang das Fahrverhalten filmten. «Am stärksten abgelenkt werden die Lenker beim Telefonieren, unter anderem weil sie länger gedanklich abwesend sind», sagt Jürg Artho, Leiter der Sozialforschungsstelle an der Uni Zürich.
Auffallend sei: je grösser und teurer das Auto, desto häufiger der Griff nach dem Natel. «Diese Wagen werden meist von gut Verdienenden gefahren; auf der Fahrt erledigen sie ihre geschäftlichen Telefonate», erklärt Artho. Männer zwischen 26 und 65 Jahren hängen im PW am meisten an der Strippe. Am zweitgefährlichsten sei das Tippen von SMS während der Fahrt, dicht gefolgt von Essen oder Trinken am Steuer. Artho: «Ein Sandwich hat man meist länger in der Hand – deshalb ist man motorisch eingeschränkt.»
Die Ergebnisse werden dem Bundesamt für Strassen übergeben. Dort heisst es auf Anfrage, man werde die Studie analysieren und wo möglich Massnahmen ergreifen. «Die Studie bestätigt unsere Vermutungen», so Sprecher Thomas Rohrbach. «Obwohl Essen im Gegensatz zu Telefonieren hinter dem Steuer nicht explizit verboten ist, zeigt sich nun, wie gefährlich es ist.»
Top Ten
Das sind die gefährlichsten Quellen von Unaufmerksamkeit
1. Mit dem Handy telefonieren
2. SMS tippen
3. Esswaren/Getränke konsumieren
4. Handy-Display betrachten
5. Radio-/CD-Gerät bedienen
6. Umgebung des Autos mustern
7. Zigarette anzünden
8. Im Auto herumsehen
9. Rauchen
10. Lüftung regulieren