Antifeministen blasen zum Angriff

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Treffen in ZürichAntifeministen blasen zum Angriff

Fünf namhafte Männerorganisationen wagen den Aufstand gegen die «Unterdrückung der Männer». Am ersten internationalen Antifeminismus-Treffen beginnen sie ihren Kampf.

Désirée Pomper
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Désirée Pomper

Nirgends hätten ledige Väter so wenig Rechte wie in der Schweiz, sagt Michael de Luigi von der Schweizer Männerorganisation Mannschafft. Deshalb wird er am ersten internationalen Antifeminismus-Treffen in Zürich teilnehmen.

«Die Feministinnen hocken noch immer an den Schaltstellen der Macht, vor allem im sozialen und familiären Bereich.» Das Grundgesetz der Gleichberechtigung von Mann und Frau werde mit Füssen getreten.

Organisator ist kein unbeschriebenes Blatt

Mannschafft ist nur eine von fünf Männerorganisationen, die am 30. Oktober am ersten internationalen Antifeminismus-Treffen teilnehmen werden. Auch die IG geschiedener und getrennt lebender Männer, die Männer menschlich, sozial und juristisch unterstützt, ist dabei, sowie zwei weitere deutsche Männerorganisationen.

Ins Leben gerufen wurde das Treffen von der IG Antifeminismus. Präsidiert wird diese von SVP-Mann René Kuhn, der einst als «Frauen-Lästerer» für Schlagzeilen sorgte. «Ein grosser Teil der Männer ist mit der heutigen übermässigen Bevorteilung der Frauen und Diskriminierung der Männer nicht mehr einverstanden», sagt Kuhn.

Frauenorganisation sprich von Angstreaktion

Für Rosmarie Zapfl, Präsidentin der Frauenorganisation Alliance F, ist das Antifeminismus-Treffen eine «Angstreaktion»: «Es gibt inzwischen so viele starke selbstbewusste Frauen. Dies schüchtert viele Männer ein und verleitet sie zu solchen Gegenaktionen.»

Derweil hat das Restaurant Waid, wo das Treffen stattfinden sollte, den Initianten eine Absage erteilt. Laut Kuhn wird die Tagung aber dennoch stattfinden: «Wir lassen uns von Feministen nicht den Mund verbieten.»

«Feministinnen sterben bald aus»

Alfredo Stüssi, Präsident der Männerpartei, über den Beginn der Revolution entfremdeter Väter.

Warum nimmt die Männerpartei am ersten internationalen Antifeminismus-Treffen teil?

Alfredo Stüssi: Der Feminismus ist seit den 60er-Jahren ausgeartet. Mütter haben das Gefühl, Kinder gehörten nur ihnen, und degradieren Väter zu Zahlungsmaschinen. Das Sorgerecht und die Obhut wird meist den Müttern zugesprochen. Das Bildungssystem bevorzugt Mädchen. Es muss endlich Schluss sein mit der Männerdiskriminierung.

Initiant der Tagung ist ein SVP-Politiker. Politisieren Sie auf der gleichen Linie?

Nein, die Männerpartei politisiert in der Mitte. Es muss uns bewusst sein: Männer, die Opfer feministischer Auswüchse werden, gibt es in allen Parteien.

Sie sagen das Ende der Feminismus-Ära voraus.

Die neue Frauengeneration ist viel offener und flexibler. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Feminis­tinnen aussterben. Jetzt beginnt die Revolution der entfremdeten Väter.

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