Protest-T-Shirts gegen Zürichs Polizeichefin
Der Christopher Street Day wird in diesem Jahr zur Protestveranstaltung gegen Zürichs Polizeivorsteherin Esther Maurer.
Den Christopher Street Day (CSD) begehen die Teilnehmer normalerweise in bunter Kleidung in allen Farben des Regenbogens. Nicht so in diesem Jahr: Die Besucher des CSD vom 2. Juni in Zürich werden aufgerufen, in schwarzer Kleidung im Umzug durch die Stadt zu laufen. Dazu hat eine Arbeitsgruppe von schwulen Männern ein T-Shirt kreiert: Es zeigt einen Sarg, in dem symbolisch das Zürcher Nachtleben zu Grabe getragen wird – und zwar vom «Bestattungsunternehmen Esther Maurer». Ein echter Sarg soll auch im Umzug mitgetragen werden. Damit will die Gay-Community ihre Wut über Razzien in Schwulenclubs und die neuen strengen polizeilichen Richtlinien für Darkrooms ausdrücken. Gleichzeitig sind Polizisten am CSD aber willkommen: Gesucht werden schwule und lesbische Polizeibeamte, die in ihrer Uniform im Umzug mitmarschieren.
Die T-Shirt-Protestaktion wird von den Homosexuellen Arbeitsgruppen Zürich und der Organisation Pink Cross unterstützt. Pink-Cross-Geschäftsleiter Moël Volken: «Es ist wichtig, dass alle Betroffenen auf die Strasse gehen.» So könne man die Stadtpolizei vielleicht dazu bewegen, künftig besonnener vorzugehen.
Marco Lüssi