Sexplakat am Flughafen: EVP-Politiker sind entsetzt

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Sexplakat am Flughafen: EVP-Politiker sind entsetzt

Ein Bordell-Werbeplakat am Flughafen Zürich sorgt für rote Köpfe. Eine ganz schlechte Visitenkarte sei das für das Tor zur Schweiz, findet die EVP und fordert: Das Plakat muss weg.

Der erste Eindruck zählt, sagt man. Doch das Erste, was Besucher von Zürich sehen, wenn sie das Flughafengebäude verlassen, ist ein riesiges Plakat, das für ein Bordell in Dübendorf wirbt. «Sex und Fun auf 2000 Quadratmetern und eine Auswahl von 120 Top-Girls ab 20 Jahren», verspricht die Webseite des Clubs.

«Das ist völlig daneben», ärgert sich die Zürcher EVP-Kantonsrätin Lisette Müller-Jaag. Für den Flughafen als Tor zur Schweiz sei die Werbung eine schlechte Visitenkarte. Auch Parteikollege Gerhard Fischer findet die Werbung anstössig: «Das Plakat muss weg. Am Montag werde ich einen Vorstoss im Kantonsrat einreichen.» Er erwarte, dass Unique ihre Richtlinien für Werbung überdenkt. Viele Menschen könnten sich in ihrem persönlichen Empfinden gestört fühlen. Taxifahrer am Flughafen bestätigen dies: «Vor allem Familien fragen manchmal: Was soll das?»

Bei Unique versteht man die Aufregung nicht: «Im Vergleich zu vielen Unterwäsche-Plakaten ist dieses harmlos», findet Sprecher Jörn Wagenbach. Ausserdem habe der Flughafen keinen moralischen Auftrag. Die Junge EVP sieht dies anders: «Wir werden rechtliche Schritte prüfen. Das Plakat muss weg», sagt Sprecherin Mirja Oswald.

Alexandra Roder

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