Jetzt leckt Panta Rhei auch noch
Die Odyssee der Panta Rhei geht weiter: Nun leckt sie auch noch. Jetzt liegt das Schiff wieder im Trockendock – auf unbestimmte Zeit.
Den Verantwortlichen der Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) muss am Montag wind und weh gewesen sein. Nur wenige Stunden nach der Einwasserung ihres Sorgenkinds haben sie festgestellt: Die Panta Rhei leckt.
Die Nahtstellen der neuen Schalenaufbauten, die Zwecks Auftrieb nachträglich angebracht werden mussten, sind undicht. «Ob das aus Österreich gelieferte Material fehlerhaft oder bei den Arbeiten in unserer Werft etwas schiefgelaufen ist, wird nun abgeklärt», sagt Mediensprecherin Evelyne Schlund. Mit den Korrekturarbeiten beginne man voraussichtlich erst im April, da auch bei anderen Schiffen Revisionen anstünden.
Das jüngste Motorschiff der ZSG scheint unter einem schlechten Stern gebaut worden zu sein. Infolge Übergewichts und eines fehlerhaft konstruierten Bugwulstes warf der Dreistöcker zu hohe Wellen und musste kurz nach der Taufe im März 2007 aus dem Verkehr gezogen werden. 1,2 Millionen Franken kostete der Umbau.
Juristische Abklärungen sind noch im Gange. Auch bei der Bevölkerung erntet das «Lämpeschiff» nur Spott, Hohn und Übernamen wie Schuhschachtel, Designer-Glaskasten oder Panta Blei. Leider Recht behalten hat wohl der Zünfter Franco Müller, der am letzten Sechseläuten witzelte: Von wegen «alles fliesst», auf Züridütsch müsste Panta Rhei «alles de Bach ab» heissen.
Alexandra Roder