Badis: Ärger wegen Unterhosen-Trend

Aktualisiert

Badis: Ärger wegen Unterhosen-Trend

Immer mehr junge männliche Badegäste ziehen unter ihre Badeshorts ein Paar Unterhosen an. Das ist unhygienisch, finden viele Bademeister. Und verbannen die Slipträger aus ihren Becken.

«Man weiss ja nicht, wann die Unterhose zuletzt in der Waschmaschine war», sagt Bademeister Beat Bielmann vom Schwimmbad Hinwil. Trends unter Jugendlichen machen auch vor seiner Badi nicht halt: Burschen tragen unter den Badeshorts noch ein Paar Unterhosen. Ob Water World Wallisellen oder Dorfbad Uster: Das Phänomen sieht man fast überall. «Unter Hygieneaspekten gesehen ist das absoluter Blödsinn», sagt Kantonschemiker Rolf Etter. Denn: «Je mehr Material man zum Baden trägt, desto mehr Schmutz und Bakterien können daran hängen.» Auch Hansjörg Kunz vom Badmeister-Verband ärgert sich: «Die wollen doch nur ihre Unterhosenmarke zeigen.» Er wünscht sich eine einheitliche Regelung – «doch die Behörden machen nicht mit». Anders in Basel: Dort gibts

sogar eine Plakatkampagne gegen den Trend.

Zürcher Bademeister werden jetzt von selbst aktiv: Im Waldacher in Volketswil etwa herrscht Unterhosen-Nulltoleranz. In der Stadt Zürich ist der Fall auch klar: «Man darf nur mit Badekleidung ins Wasser – das steht auch in der Badeordnung», so Badi-Chef Hermann Schumacher. Auch Beat Bielmann greift durch: «Sehe ich einen mit Unterhosen, schicke ich ihn raus.» Das Problem beginne aber in der Modeindustrie: «Badehosen sind heute von normalen kaum mehr zu unterscheiden. Da brauchts ein gutes Auge.»

Adrian Schulthess

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