Brüder richteten Schwager im Schlachthof hin

Aktualisiert

Brüder richteten Schwager im Schlachthof hin

Vor dem Zürcher Geschworenengericht haben sich ab Montag zwei türkische Brüder wegen Mordes an ihrem Schwager zu verantworten. Sie selbst sprechen von einem Versehen. Der Prozess ist auf knapp 3 Wochen angelegt.

Nachdem die Schwester der beiden Angeklagten sich von ihrem Ehemann getrennt hatte, entstanden gemäss Anklageschrift ab Frühjahr 2002 Spannungen mit dem Schwager. Immer wieder kam es zu Beschimpfungen und Handgreiflichkeiten.

Am 14. August 2004 suchten die Brüder den Schwager an dessen Arbeitsplatz auf, dem Schlachthof im Zürcher Kreis 4. Dort schlug - immer gemäss Anklage - der jüngere, heute 26-Jährige, auf den Kontrahenten ein. Der heute 34-jährige Bruder richtete währenddessen seine Pistole auf ihn.

Schuss in den Rücken

Nach einem Wortwechsel schoss er seinem Opfer aus einer Distanz von wenigen Zentimetern in den Rücken. Dabei wurde die Hauptschlagader getroffen - der 39-Jährige verblutete.

Darauf warfen die Angeklagten den Leichnam in die Limmat. Er wurde tags darauf in Oetwil an der Limmat im Wasser entdeckt und geborgen. Später wurde er in der Türkei beigesetzt.

Einen Tag nach dem Leichenfund wurden die beiden Schwager des Opfers verhaftet. Sie legten ein Teilgeständnis ab. Dass ein Schuss abgegeben worden sei, gaben sie zu. Sie machen aber geltend, dies sei aus Versehen geschehen.

Urteil voraussichtlich am 20. September

Mit der Befragung der Angeklagten zu ihrer Person und zur Sache beginnt nun am Montagmorgen der Prozess vor dem Zürcher Geschworenengericht. An den folgenden Tagen werden Zeugen und Experten befragt.

Die Plädoyers von Staatsanwalt, Verteidigung und Geschädigtenvertreter sind auf den 14. September vorgesehen. Das Urteil wird voraussichtlich am 20. September eröffnet.

(sda)

Deine Meinung zählt