«RainbowLine»Hotline für Opfer homophober Gewalt
Gewalt gegen Schwule nimmt zu. Doch nur wenige trauen sich, Übergriffe anzuzeigen. Pink Cross hat nun eine Meldestelle eingerichtet.
Eine Umfrage aus Deutschland zeigt: Nur zwölf Prozent der Übergriffe werden zur Anzeige gebracht. «Auch in der Schweiz ist die Dunkelziffer sehr hoch», weiss Moel Volken, Geschäftsführer der Schweizerischen Schwulenorganisation Pink Cross. Betroffene trauten sich häufig nicht auf den Polizeiposten, weil sie nicht aktenkundig werden wollen «oder befürchten, von Beamten nicht korrekt behandelt zu werden».
Weil die Gewalt gegen Schwule spürbar zunehme, habe man ein neues Angebot ins Leben gerufen. Seit dem 1. Juli ist das Beratungstelefon RainbowLine auch eine Meldestelle für homophobe Gewalt – betrieben von vier verschiedenen Schwulenorganisationen. Peter von Ah, Leiter der Telefongruppe Zentralschweiz, ist überzeugt: «Die Anlaufstelle entspricht einem grossen Bedürfnis.» Martin Häne, Geschäftsleiter der Organisation HAZ in Zürich, sagt: «Wir hoffen, dadurch konkrete Zahlen zu erhalten.» Denn: «Was nicht gemeldet wird, ist nicht geschehen.» Laut Volken sehen die Behörden so auch keinen Handlungsbedarf: «Mit einer Statistik können wir unserer Forderung Nachdruck verleihen.» Homosexualität müsse an der Schule stärker the-matisiert werden: «Und zwar nicht nur im Zusammenhang mit Aids.»