Dicke ChauffeureDie VBZ sind strenger als der Bund
Stark fettleibige Chauffeure weg vom Steuer: Mit ihrem strengen Regime übertreffen die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ)
sogar die Richtlinien des Bundes.
Tram- und Buschauffeure mit einem Body-Mass-Index von über 35 müssen abnehmen – oder sie werden versetzt. Damit machen die Verkehrsbetriebe Zürich strengere Auflagen als in den Richtlinien des Bundes vorgegeben: «Nur für die Erstzulassung von Tramführern gilt ein BMI von über 35 als Grenzwert für Untauglichkeit», sagt Davide Demicheli, Sprecher des Bundesamts für Verkehr, «nicht aber für periodische Untersuchungen von bereits tätigem Personal.» Keine Rolle spielt der BMI gar bei der Erstzulassung von Buschauffeuren: «Trotzdem müssen auch diese ihre körperliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit gemäss Bundesratsverordnung regelmässig testen lassen», sagt Thomas Rohrbach, Sprecher des Bundesamts für Strassen. Ohnehin sei der BMI nur eines von diversen Kriterien.
Support erhalten die VBZ von der Patientenorganisation Schweizerische Adipositas-Stiftung: «Die VBZ stellen die Betroffenen ja nicht auf die Strasse, sondern bieten Hilfe an», sagt Präsident Heinrich von Grünigen. «Es braucht einen gewissen Leidensdruck, denn Abnehmen ist nicht einfach.»