Vermeintlicher Muezzin verzeigt
Der Muezzin vom Grossmünster hielt am Mittwoch die Polizei auf Trab. Pünktlich zur Gebetsstunde erschallte übers Megaphon sein Gebetsruf über den Platz.
«Wo zum Teufel sitzt dieser Kerl», fragten sich die Nachbarn und alarmierten die Polizei. Gegen 22 Uhr flog der vermeintliche Muezzin dann auf. «Wir fanden die Kiste ganz oben im Turm», sagt Peter Wiesendanger, Präsident der Kirchenpflege. Ein mulmiges Gefühl habe er dabei gehabt: «Es hätte ja eine Bombe sein können.» Gestern gab sich dann der Mann zu erkennen, der hinter der Aktion steckt.
Johannes Gees von der Künstlergruppe Agent Provocateur stand die ganze Zeit auf dem Platz und beobachtete die Leute. «Zuerst entstand ein Moment der Verunsicherung, der dann in Belustigung umschlug.» Das habe er gewollt: «Die Absurdität der Minarett-Debatte aufzeigen.» Den Spass versteht die Polizei nicht: Sie hat den Lärm-Verursacher verzeigt.
(aro)