Schlachthof ideal für Strassenstrich?

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ZürichSchlachthof ideal für Strassenstrich?

Der Schlachthof in Altstetten sei der ideale Ort für den Strassenstrich, findet Milieu-Anwalt Valentin Landmann. Noch lieber wäre ihm allerdings ein Teil der Langstrasse.

von
Roman Hodel
Prostituierte auf dem Strassenstrich am Sihlquai. (Keystone)

Prostituierte auf dem Strassenstrich am Sihlquai. (Keystone)

Strassenstrich, Fenster-Prostitution und Anschaff-Beizen – alles konzentriert auf einem Areal: So stellt sich Milieu-Anwalt Valentin Landmann den heutigen Schlachthof in Zürich-Altstetten dereinst vor. «Man könnte hier ein Biotop schaffen, das den Frauen Sicherheit bietet und den Freiern das gewünschte Halbwelt-Flair», bestätigt Landmann einen Bericht von «Schweiz Aktuell». Noch lieber wäre ihm allerdings, 100 Meter der Langstrasse in den Strichplan aufzunehmen. Landmann: «Bedingung wäre jedoch, dass den Frauen direkt an der Langstrasse legale Zimmer zur Verfügung stünden.» Sonst drohe eine Ausbreitung ins Quartier. «Aber ein Strich im Kreis 4 ist politisch schwer umsetzbar.»

Da stimmt Rolf Vieli, Leiter der städtischen Projekte Langstrasse Plus und Rotlicht, zu: «Wir haben hier einen Wohnanteil von bis zu 90 Prozent, darunter viele Familien.» Schwarz sieht er ebenfalls für den Schlachthof, der erst 2020 frei wird: «Wegen des Gestanks litten die Anwohner dort über Jahre – ein Strich käme ganz schlecht an.» Laut Vieli gibt es «sicher» Orte, die für Strassendirnen «fast optimal» geeignet sind. «Bis Ende Jahr hoffen wir, dem Stadtrat im Rahmen der neuen Prostitu­tionsverordnung Vorschläge zu unterbreiten.»

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