Keine Frauenparkplätze mehr

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Frauenverbände empörtKeine Frauenparkplätze mehr

In den zehn öffentlichen Parkhäusern der Stadt Zürich werden die Frauenparkplätze abgeschafft. Das stösst bei Frauenvertreterinnen auf Unverständnis.

David Torcasso
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David Torcasso
Frauenparkplätze im Parkhaus Hohe Promenade. (Bild: tor)

Frauenparkplätze im Parkhaus Hohe Promenade. (Bild: tor)

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Aus den zehn öffentlichen Parkhäusern der Stadt Zürich verschwinden die speziell gekennzeichneten Parkplätze für Frauen, die Anfang der 90er-Jahre eingeführt wurden. Bis Anfang 2012 würden die Parkhäuser heller, besser überwacht und allgemein sicherer, begründet Marcel Müller, CEO der Parking Zürich AG. «Wir schaffen die Frauenparkplätze in diesem Sinn nicht ab, sondern die ganze Anlage wird sozusagen zu einem Frauenparkhaus», so Müller. Denn jeder Parkplatz sei ein sicherer Parkplatz.

Dieses Argument lässt Rosmarie Zapfl, Präsidentin des Bunds Schweizerischer Frauenorganisationen, nicht gelten. Frauenparkplätze seien wichtig, findet sie: « Sie geben Frauen auf psychologischer Basis das Gefühl von Sicherheit.» Auch Daniela Brühwiler vom Nottelefon für Frauen gegen sexuelle Gewalt übt Kritik: «Diese Parkplätze wurden eingerichtet, weil Frauen in Parkhäusern immer wieder Belästigungen und Übergriffe erleben mussten», sagte sie zu Radio 1, «es ist schade, dass sie jetzt abgeschafft werden.»

Dore Heim, Leiterin der Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich, hat sich eingehend mit der Frauenparkplatz-Frage befasst. Sie findet: «Wenn auf Frauenparkplätze verzichtet wird, muss es in den Parkhäusern bauliche Verbesserungen wie eine übersichtliche Wegführung, transparente Raumgestaltung und eine verständliche Signalisation geben.»

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