Waghalsige MutprobeRiskante Sprünge vom Dach in die Limmat
Der Sprung vom Fünf-Meter-Brett reicht vielen nicht mehr: Einige Badende weichen deshalb in Zürich auf Brücken und private Gebäude aus - das kann aber böse enden.
Ein Jugendlicher steht auf dem Dach des rund zehn Meter hohen EWZ-Kesselhauses im Kreis 5. Er blickt in die Tiefe. Plötzlich der Sprung. Er rudert wild mit den Armen, bevor er in die Limmat eintaucht. Nach kurzer Zeit ist der Springer im YouTube-Video wieder an der Wasseroberfläche.
Auch von der Quai-, der Kornhaus- und der Europabrücke sowie vom Wipkinger Viadukt im Kreis 5 stürzen sich bei schönem Wetter immer wieder Badende ins kühle Nass, wie 20 Minuten weiss. «Im Sommer ist das nicht unüblich und an gewissen Stellen auch nicht verboten», bestätigt Judith Hödl, Sprecherin der Stadtpolizei Zürich. Wo am meisten Jugendliche ins Wasser springen, kann sie zwar nicht sagen, aber: «Die Springer setzen sich jeweils einem grossen Risiko aus, weil sie nicht wissen, was sich unter der Wasseroberfläche befindet.» Bei Brücken würden sie zudem Schiffe oft erst zu spät sehen. Hödl: «Geht ein Sprung schief, kann es für die Retter je nach Ort sogar schwierig werden hinzukommen.»
Dessen ist sich auch die Eigentümerin des Kesselhauses an der Limmat bewusst – deshalb versucht das EWZ seit Jahren, die Springer fernzuhalten: «Wir haben die Stelle immer wieder abgesperrt – ohne Erfolg», sagte EWZ-Sprecherin Jacqueline Verjee gegenüber Tages-Anzeiger.ch. Die Leute würden Absperrungen durchschneiden oder einfach darübersteigen.
(Video:Youtube/marcelkrcah)