Imagepolitur: Autogewerbe schickt Stifte ins Fahrtraining

Aktualisiert

Imagepolitur: Autogewerbe schickt Stifte ins Fahrtraining

Die Autobranche kämpft gegen das Raser-Image ihrer Lehrlinge: Sie schickt die Stifte nächste Woche ins Fahrtraining.

«Das Image unserer Lehrlinge ist schlecht», sagt Fritz Bosshard, Präsident der Zürcher Sektion des Autogewerbeverbands AGVS. «Sie gelten als Raser. Passiert ein Unfall, sieht jeder das Vorurteil vom Autoverrückten bestätigt.» In den letzten zwei Wochen standen gleich zwei Männer aus der Branche wegen Übertretung der Verkehrsregeln vor Bezirksgericht. Anfang November müssen wieder zwei wegen Fahrens in fahrunfähigem Zustand vor den Kadi.

Der AGVS handelt: Am Mittwoch treten 25 Mechaniker im vierten Lehrjahr zum ersten Mal zum Intensivkurs an. Einen ganzen Tag büffeln sie beim TCS in Hinwil Fahr-theorie und absolvieren Übungen. Das Ziel: weniger Unfälle, die Vorurteile bestätigen.

Betim Maliqi (18) freut sich: «Seit einem halben Jahr habe ich den Führerausweis auf Probe – der Kurs wird mich noch sicherer machen.» Der Automechaniker-Lehrling der Amag Utoquai selbst ist aber überzeugt: «In allen Branchen gibts Raser – bei uns nicht mehr als anderswo.» Die Lehrlinge bekommen für den Kurs frei, die Kosten übernimmt der Betrieb. Aber nicht alle besuchen den Kurs: «Ich bin ständig auf Probefahrt mit den Autos – einen Kurs brauche ich nicht», meint ein Stift im vierten Lehrjahr einer Ferrari-Garage.

Adrian Schulthess

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