Flughafen ZürichA380-Erstflug nach Singapur verzögert sich
Das grösste Passagierflugzeug der Welt kommt im Januar erstmals in die Schweiz - vorerst allerdings nur zu Testzwecken. Wann genau Singapore Airlines den Linienbetrieb aufnehmen kann, ist unklar. Denn Airbus kämpft nach wie vor mit Lieferproblemen.
Am 20. und 21. Januar 2010 wird der Superjumbo Airbus A380 verschiedene Tests auf dem Flughafen Zürich durchführen. Die Erprobungen sollen zeigen, ob der Airport punkto Abfertigung, Betankung, Enteisung und Energieversorgung tatsächlich für das grösste Flugzeug der Welt gerüstet ist, welches bis zu 853 Passagiere transportieren kann. Solche Tests sind eine Auflage des Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL), damit der A380 in der Schweiz die Zulassung erlangt.
Im Rahmen der Testreihe plant der Flughafen Zürich einen Event für Flugzeugfans. «Unser Ziel ist, dass die Leute den Riesenvogel aus der Nähe betrachten können», sagt Mediensprecher Marcel Rauch.
Auslieferung des A380 verzögert sich
Wann genau Singapore Airlines die Linienflüge mit dem A380 nach Singapur aufnehmen kann, steht noch nicht fest. «Airbus hat uns am Montag darüber informiert, dass sich die Auslieferung des für die Zürich-Route vorgesehenen A380 verzögert», sagt Singapore-Sprecherin Christina Hollenweger gegenüber 20 Minuten Online. Der Erstflug finde aber sicher im Frühjahr statt. Vorgesehen sei, dass der A380 jeweils um die Mittagszeit in Richtung Asien starte. Noch Anfang November hatte der Singapore-Airlines-Chef erklärt, der Erstflug finde Ende Januar oder im Februar statt.
Bevor der Superjumbo aber in Zürich andocken kann, sind noch einige baulichen Änderungen am Dock E notwendig: Der Warteraum muss vergrössert und eine dritte Fluggastbrücke für die obere Etage eingebaut werden. Der Airport schätzt die Kosten dafür im niedrigen einstelligen Millionenbereich.
Weniger Anschlussflüge wegen A380
Für die Schweizer Singapore-Passagiere bedeutet der A380 nicht nur eine Komfortsteigerung. Singapore Airlines will mit der neuen A380-Verbindung die zwei bisherigen Flüge mit der kleineren Boeing 777-300ER ersetzen. «Mit dem A380 können wir viel Geld beim Personal und Treibstoff sparen», sagt Hollenweger. Die beiden Flüge mit der 777 seien derzeit zu 67 Prozent ausgelastet. Für einen Langstreckenflug eine schlechte Quote.
Mit der Flugreduktion werden die Vögel wieder voller. Sie bedeutet aber auch, dass Umsteigepassagiere künftig in Singapur länger auf ihre Anschlussflüge warten müssen. «Dies kann insbesondere bei kleineren Destinationen wie Jakarta vorkommen. Bali und Destinationen in Australien sind davon weniger betroffen», erklärt Hollenweger.
Verschiedene Fluggesellschaften, die den Flughafen Zürich regelmässig mit Mittel- und Langstreckenflügen bedienen, haben den Airbus A380 bestellt. Dazu zählen neben Singapore Airlines unter anderem Emirates, Qatar Airways und Thai Airways.