Nach Attacke auf AliDer bissige Rottweiler ist tot
Der junge Rottweiler, der in Schaffhausen den kleinen Ali schwer verletzt hatte, ist eingeschläfert worden. Derweil gibt es für das vierjährige Opfer positive Nachrichten.
Die Gesichtsverletzungen des am Sonntag in Schaffhausen von einem Rottweiler gebissenen Vierjährigen werden Narben zurücklassen - doch er wird seine Gesichtszüge nicht verlieren. Die Verletzungen des Knaben wurden laut Patrick Caprez, dem Sprecher der Schaffhauser Polizei,
am Montag in einer rund vierstündigen Operation behandelt. «Der Bub wird sicher gezeichnet sein, aber er wird seine Gesichtszüge nicht verlieren».
Die Ärzte hätten gegenüber der Polizei erklärt, das Gesicht des Kindes sei nach der Operation noch stark geschwollen. Zudem sei die Gefahr einer Infektion noch nicht völlig gebannt. Solche treten nach Hunde- oder Katzenbissen häufig auf, weil die Tiere Bakterien zwischen den Zähnen haben.
Rottweiler eingeschläfert
Der junge Rottweiler, der den kleinen Ali schwer verletzt hat ist derweil eingeschläfert worden. Laut dem Schaffhauser Kantonstierarzt Urs Peter Brunner ist auch die Tötung des zweiten Rottweilers angeordnet worden, der Ex-Hammerwerfer P.S., dem Hauptverdächtigen im Grenchner Dreifachmord, gehört. Der zweite Hund habe aber mit der Beissattacke nichts zu tun gehabt, so Brunner. Der Hund sei alt und «gesundheitlich schwer angeschlagen». Er habe starke Schmerzen. Der Besitzer habe sich mit dem Einschläfern schriftlich einverstanden erklärt.
Auf Anweisung des Schauffhauser Kantonstierarzts war letztmals im Jahr 2007 ein Hund eingeschläfert worden. Damals handelte es sich um ein schwer verhaltensgestörtes Tier, das ebenfalls hätte gefährlich werden können. Bissverletzungen bei Menschen wurden im Kanton Schaffhausen im vergangenen Jahr 35 registriert, im Jahr davor 47.
Frühere Attacke
Wie die Schaffhauser Kantonspolizei am Mittwoch mitteilte, war der junge Rottweiler bereits vor knapp zwei Wochen an einem Vorfall beteiligt. Er rannte spätabends in Schaffhausen über ein Bahngeleise und ging auf einen Motorradfahrer los. Dieser musste stoppen, konnte dann aber unverletzt davonfahren. Die Polizei geht davon aus, dass es der gleiche Hund war, der am vergangenen Sonntag den vierjährigen Buben in den Kopf biss.
Die beiden Rottweiler waren nach Verhaftung ihres Besitzers von der Polizei vorübergehend im Tierheim Au im aargauischen Brugg untergebracht worden. Wie dessen Geschäftsführer Thomas Rosskamp zu Recherchen des Nachrichtenmagazins «10vor10» bestätigte, verhielt sich der junge Hund zu dieser Zeit nicht aggressiv. Das Tier habe sich in den drei Tagen während den Spaziergängen nicht gefährlich gebärdet. Ein Veterinär sei beigezogen worden, weil der ältere der Hunde gekränkelt habe. Beide Tiere seien dann nach Rücksprache mit der Polizei der in Schaffhausen wohnenden Mutter des Besitzers übergeben worden. Rosskamp betonte, dass der junge Rottweiler keinem Wesenstest unterzogen worden sei. Dazu sei er weder beauftragt worden noch dafür zuständig gewesen.
(sda/dapd)