Platz beim Hauptbahnhof droht einzustürzen

Aktualisiert

ZürichPlatz beim Hauptbahnhof droht einzustürzen

Beim Zürcher Hauptbahnhof sind fast alle Tramlinien und Busse unterbrochen. Die Linie 4 konnte am Morgen den Betrieb wieder aufnehmen. Der Boden bei der Bahnhofbrücke droht sich abzusenken. Um 10 Uhr unterrichtet die Stadtpolizei über Massnahmen und Ursachen. 20 Minuten Online ist live dabei.

Der Trambetrieb beim Zürcher Hauptbahnhof ist am Morgen wieder teilweise aufgenommen worden. Über die Brücke zwischen Bahnhofquai und Central fuhren die Trams der Linie 4 wieder, wie die Verkehrsbetriebe Zürich mitteilten. Alle anderen Linien wurden weiterhin um die Gefahrenstelle umgeleitet.

Stand am Mittwochabend

Eine Einsturzgefahr für Gebäude oder eine Gefahr für Menschen bestehe aber nicht, sagte der Sprecher der Stadtpolizei, Marco Cortesi, am Mittwochabend vor den Medien. Der Tram- und Busbetrieb beim Hauptbahnhof bleibe jedoch mit Sicherheit für mindestens 24 Stunden gesperrt.

Laut Cortesi hatte sich in einem Schacht in zehn Metern Tiefe ein technischer Defekt ereignet. Ein Glasfaserrohr sei etwa drei Meter zurückgeschleudert worden, weshalb die Schachtwand auf einer Länge von zirka drei Metern nicht gestützt gewesen sei.

Keine Verletzten

«Rund 30 Kubikmeter Erdreich sind abgesackt», sagte Cortesi in der Sendung «10 vor 10» des Schweizer Fernsehens. Dabei entstand zwar kein Loch, aber ein Hohlraum. Weitere Bodeneinbrüche müssen deshalb befürchtet werden, weil noch mehr sandiges Gestein in den zwei Meter breiten Schacht zu stürzen droht.

Verletzt worden sei bei dem Vorfall niemand. Der Vorfall führte dazu, dass vor dem Globus-Provisorium beim Zürcher Hauptbahnhof eine Fläche von etwa zehn Quadratmetern gegen unten ungeschützt ist. Sandiges Gestein droht nun in den Schacht zu rieseln und den Boden an der Oberfläche in die Tiefe zu reissen.

Pendlerchaos blieb aus

Die Sperrung des Verkehrsknotenpunktes beim Zürcher Hauptbahnhof hat am Donnerstagmorgen nicht zum befürchteten Verkehrschaos geführt. Viele Pendler waren gut informiert und richteten sich auf den Sonderfall ein.

Das Verkehrschaos sei ausgeblieben, sagte eine Sprecherin der Zürcher Stadtpolizei auf Anfrage. Es habe auch kaum Reklamationen bei der Verkehrspolizei gegeben. Jedoch staute sich der Autoverkehr in Zürich-Nord. Die Autos musste wegen des drohenden Einsturzes eines Strassenabschittes im Zusammenhang mit dem Bau der Zürcher Durchmesserlinie weiträumig umgeleitet werden.

Alle Tramlinien betroffen

Auch die Zürcher Verkehrsbetriebe (VBZ) konnten die aussergewöhnliche Lage laut VBZ-Sprecher Andreas Uhl gut bewältigen, obwohl alle Tramlinien betroffen waren. Viele S-Bahn-Reisende seien in den Zügen informiert worden und hätte auch auf dem Stadtnetz die S-Bahnen benutzt.

Die Leute hätten sich gut eingerichtet, sagte Uhl. Ferner habe man trotz der Sperrung zwei Buslinien über den Bahnhofplatz führen können, was wesentlich zur Entlastung beigetragen habe. Dagegen gibt es zurzeit keine einzige durchgehende Tramlinie, die Wagen müssen am Bahnhofplatz jeweils wenden.

(jeb/sda)

Umleitungen der VBZ-Tramlinien

Buslinien 31 und 46. Vor Ort informieren Kundenlenker die Fahrgäste. Den Pendlern und Reisenden wird jedoch empfohlen, die peripheren Stadtbahnhöfe zu benutzen und das Gebiet rund um den Zürcher Hauptbahnhof, wenn immer möglich, grossräumig zu meiden.

Tramlinien:

Linie 3: Zwischen Stauffacher und Kunsthaus verkehren die Fahrzeuge in beiden Richtungen über Paradeplatz – Bellevue.

Linie 4: Ab Central fahren die Trams über Kunsthaus – Römerhof nach Klusplatz. Ab Sihlquai wird die Strecke über Stampfenbachplatz – Schaffhauserplatz – Bucheggplatz – Auzelg gefahren.

Linie 6: Bedient wird die Strecke Central – Bellevue – Bahnhof Tiefenbrunnen - Bellevue – Central.

Linie 7: Die Fahrzeuge werden zwischen Paradeplatz und Milchbuck in beiden Richtungen über Bellevue – Kunsthaus – ETH/Universitätsspital – Irchel umgeleitet.

Linie 10: Bedient wird die Strecke Flughafen / Bahnhof Oerlikon – Irchel – ETH/Universitätsspital – Kirche Fluntern.

Linie 11: Verkehrt ab Bellevue über Bahnhof Enge – Paradeplatz nach Rehalp. Sodann fährt sie ab Stampfenbachplatz über Limmatplatz – Escher Wyssplatz nach Werdhölzli.

Linie 13: Ab Tunnelstrasse wird die Strecke Bahnhof Selnau – Stauffacher – Kaserne – Usteristrasse – Albisgüetli bedient. Ab Sihlquai verkehren die Fahrzeuge über Stampfenbachplatz – Milchbuck nach Seebach.

Linie 14: Fährt ab Stampfenbachplatz über Limmatplatz – Escher-Wyssplatz nach Frankental sowie zwischen Triemli und Löwenplatz.

Den Fahrgästen, welche nicht zwingend über den Zürcher Hauptbahnhof reisen müssen, wird empfohlen, diesen grossräumig zu meiden. Über die Dauer der Umleitungen können zurzeit noch keine Angaben gemacht werden. (sda)

Deine Meinung zählt