Exoten bedrohen Zürcher Gewässer

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Immer mehr exotische Pflanzen und Tiere nisten sich in oder an Zürcher Gewässern ein. Neueste Zugänge sind die Schwebegarnele sowie die Körbchenmuschel.

Regina Ryser
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Regina Ryser

Nebst der Würfelnatter (20 Minuten berichtete) fühlen sich in Zürchern Gewässern auch viele andere Exoten wohl: «Wir entdecken laufend neue ausländische Arten – das bereitet uns Sorge», sagt Patrick Steinmann, Gewässerbiologe beim Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft. An einigen Stellen in den Zürcher Flüssen und Seen stammen über 90 Prozent der Kleinlebewesen aus dem Ausland. Neuster Zugang ist die asiatische Körbchenmuschel sowie die kaspische Schwebegarnele. «Sie können sich schnell vermehren und so andere Tiere oder Pflanzen vertreiben.»

Viele der neuen Arten stammen aus Asien oder Amerika – aber wie gelangen sie in den Zürichsee? «Das kommt vor, wenn Boote oder Schiffe von einem Gewässer in ein anderes gelangen, ohne vorher sauber gereinigt worden zu sein», erklärt Steinmann. «Viele Leute setzen Tiere aus, die sie nicht mehr wollen – sind sie einmal im Wasser, bringen wir sie nicht mehr weg», sagt Andreas Hertig, Fischereiadjunkt des Kantons Zürich. So gelangten Süsswasserquallen, Sonnenbarsche, Welse, Signalkrebse, Höckerflohkrebse, Rotwangen-Schmuckschildkröten sowie Bisamratten in den letzten Jahren ins Zürcher Wasser. «Glück­licherweise wurde noch nichts ausgesetzt, was für den Menschen gefährlich ist», so Hertig. Allerdings wurde vor zwanzig Jahren ein Krokodil im Zürichsee entdeckt – das einen Meter lange Tier war aber bereits tot.

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