Handgranaten-Alarm: Polizei stürmt Privatparty

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SchaffhausenHandgranaten-Alarm: Polizei stürmt Privatparty

Schock an einer privaten Geburtstagsparty: Ein Überfallkommando der Schaffhauser Polizei nimmt in der Nacht auf Samstag sämtliche Gäste fest. Der Vorwurf: Sie sollen einen Bombenanschlag geplant haben. Die Polizei stellte eine Handgranate sicher.

Annette Hirschberg
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Annette Hirschberg

Grosseinsatz in Schaffhausen: In der Nacht auf Samstag stürmte ein Sonderkommando der Polizei Schaffhausen das Restaurant Schönenberg. Dort feierte eine geschlossene Gesellschaft gerade eine Geburtstagsparty, wie Augenzeuge Miki R. gegenüber 20 Minuten Online erzählte. «Wir waren friedlich am feiern, als plötzlich etwa 20 maskierte Männer gewaltsam ins Restaurant eindrangen», sagt der Schaffhauser. «Die Männer waren schwer bewaffnet und hielten uns Pistolen an den Kopf», so Miki R. Erst als er zusammen mit rund 10 anderen Gästen auf dem Betonboden vor dem Restaurant lag, habe er realisiert, dass es Polizisten waren.

Handgranate gefunden

Den Grund für den Einsatz erfuhr Miki R. auf dem Polizeiposten. Und er ist brisant: Die Polizei erhielt einen anonymen Hinweis, dass im Restaurant mit Drogen und Waffen gehandelt und dort ein Bombenanschlag vorbereitet werde. Laut Angaben der Polizei habe der unbekannte Anrufer vor einem schwer bewaffneten Mann gewarnt, der sich im Restaurant aufhalte. Der Anrufer habe gesagt, es gehe um «Leben und Tod». Beim Grosseinsatz wurden eine Waffe und eine Handgranate sichergestellt. Von dem wusste Miki R. laut eigenen Angaben nichts: «Wir haben nur gefeiert.»

Polizei dementiert Warnung vor Bombenanschlag nicht

Der Restaurantinhaber und ein weiterer Gast, beide Kroaten, sitzen nach wie vor in Haft. Die Polizei schreibt von «umfangreichen Ermittlungen», in deren Verlauf weitere Hausdurchsuchungen im Raum Schaffhausen vollzogen worden sind. Diese dauerten noch an. Unklar ist derzeit, welches Motiv hinter dem Waffenbesitz steht. Dass vor einem geplanten Bombenanschlag gewarnt worden sei, will die Polizei weder dementieren noch bestätigen. Den Verhafteten wird vorerst ein Verstoss gegen das Waffen- und das Kriegsmaterialgesetz vorgeworfen. Auch werde geprüft, ob die Waffen illegal eingeführt worden seien.

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