Keine Bühne mehr für Homo-Hetze

Aktualisiert

Stop Murder MusicKeine Bühne mehr für Homo-Hetze

Von Zürcher Bühnen herab konnten Musiker bisher fast unbehelligt gegen Schwule hetzen. Nun stellen sich die Heteros vor die Homos – mit dem Verein Stop Murder Music Zürich.

Lorenz Hanselmann
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Lorenz Hanselmann

«Come and execute all gays», singt Beanie Man, «Burn a fire upon mister fagoty», rappt Bounty Killer. Auch hiesige Musiker hetzen gegen Homos – wie die Nazi-Band ­Indiziert im Lied «Homos an den Nordpol».

«Die Musiker rufen in den Songs zum Teil direkt zum Mord an Schwulen und Lesben auf. Und die Masse grölt mit», sagt Roland Munz. Aus der Hauptstadtregion habe der Verein Stop Murder Music Bern die homophoben Musiker seit März 2008 praktisch vertrieben. Nun weichen diese in die Nordostschweiz aus. «Im Kanton ­Zürich häufen sich Konzerte von Künstlern, die zu Gewalt gegen Schwule und Lesben aufrufen», so Munz. Der schwule SP-Politiker hat deshalb mit drei Heteros den Verein Stop Murder Music Zürich gegründet. Das Ziel: Druck auf Clubbetreiber, DJs und Musiker aufbauen, damit sie keine Hetzsongs ­spielen oder auflegen. «Im Idealfall erwirken wir eine Art Selbstzensur», sagt Munz. Sein Verein schliesst eine Lücke: Ein Diskriminierungsverbot fehlt in der Schweiz, ein Bounty Killer darf hierzulande auftreten, während er in der EU Einreiseverbot hat.

«Der Einsatz von Stop Murder Music ist absolut nötig», sagt denn auch Pierre Schommer von der Schwulenorganisation Pink Cross. «Dass sich auch noch Heteros für uns einsetzen, ist das Tüpfelchen auf dem i.»

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