Dübendorf ZHMit Kohldampf falsch geparkt
Gleich Dreiviertel ihres Dienstwagens stehen im Behindertenparkfeld. Die Lenkerin: Eine Kantonspolizistin im Dienst. Klarer Fall von Falschparken? - Eher nicht, findet die Polizei. Der Wagen sei «nicht gerade optimal geparkt» gewesen.
Vergangenen Mittwochmittag in Dübendorf: Die Sonne brennt, der Magen knurrt. Auf den Parkplatz vor dem Restaurant «Il Faro» fährt ein weisser Kombi mit auffälligen orangen Streifen und der Aufschrift «Polizei» vor. Etwas schwerfällig schwenkt der Volvo mit einer Radlänge ausserhalb des eingezeichneten Parkfeldes ein. Dem Wagen entsteigen zwei uniformierte Beamte - ein Mann und eine Frau - der Kantonspolizei Zürich. Sie verschwinden in dem Restaurant, kurz darauf kommt die Polizistin, die den Wagen gelenkt hat, wieder aus dem Gebäude und holt etwas aus dem Fahrzeug. Dann verbringen die beiden Beamten ihre Mittagspause im Restaurant. Was sie offenbar übersehen oder ohne mit der Wimpern zu zucken ignoriert haben: Ihr Dienstwagen steht zu Dreiviertel in einem Parkfeld, das für Autolenker mit Rollstuhl reserviert wäre.
«Nicht gerade optimal geparkt»
«Sicher hat die Lenkerin den Wagen nicht gerade optimal geparkt», sagt Martin Sorg, Mediensprecher der Kantonspolizei Zürich auf Anfrage. Doch seine Rückfrage bei der Lenkerin habe ergeben: «Der Kiesplatz vor dem Restaurant hat offenbar keine klar gekennzeichneten Parkfelder aufgewiesen.» Darum habe die Polizistin, wie es in solchen Situationen vorgeschrieben sei, gerade eingeparkt. «Links vom Dienstfahrzeug hatte es, wie man auf dem Bild sieht, noch genug Platz für das Auto eines Rollstuhlfahrers.»
Doch das sieht Augenzeuge Eduardo S. ganz anders: «Es hat einen Parkstreifen, der das Behindertenparkfeld klar kennzeichnet.» Der Blick auf das Bild, das der Augenzeuge zur Dokumentation des polizeilichen «Faux-pas» geschossen hat, scheint ihm Recht zu geben. Für Eduardo S. ist klar: «Jeder normale Bürger wäre gebüsst worden!» Doch die Zürcher Gesetzeshüter widersprechen ihm. Martin Sorg sagt: «So wie wir die Situation auf der Foto einschätzen, gibt es keinen Grund für eine Verzeigung.»
Da hat die Kollegin wohl nochmal Glück gehabt. Vielleicht wird sie in Zukunft trotzdem einen grossen Bogen um Behindertenparkfelder schlagen - auch wenn der Magen knurrt.
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