Rutschpartien auf schneebedeckten Strassen

Aktualisiert

Schnee und EisregenRutschpartien auf schneebedeckten Strassen

Nasser und schwerer Schnee ist über den Jahreswechsel vor allem im Jura gefallen und hat Bäume unter sich zusammenbrechen lassen. Mehrere Bahnlinien in der Waadt und in Neuenburg waren an Neujahr unterbrochen. Züge von Bern nach Paris wurden umgeleitet.

Betroffen war unter anderem die Strecke von Neuenburg nach Pontarlier (F). Die Linie durchs Val de Travers war wegen eines Stromausfalls zwischen Auvernier und Travers unterbrochen. Internationale Züge von Bern nach Paris Gare de Lyon wurden über Cossonay-Vallorbe-Frasne geführt, was die Fahrt verlängerte.

Im Lokalverkehr wurden Busse eingesetzt, wie die SBB mitteilte. Am frühen Abend des Neujahrstags konnte die Bahnstrecke von Neuenburg nach Pontarlier wieder geöffnet werden.

Lahmgelegt war am Donnerstag bis gegen 14 Uhr auch die Bahnstrecke ins Vallée de Joux in der Waadt. Zwischen Vallorbe und Le Pont war nicht nur die Bahnlinie, sondern auch die Strasse gesperrt. Die SBB riet von Reisen in die Region ab.

Zwischen Yverdon-les-Bains und Ste-Croix war die Bahnverbindung ebenfalls unterbrochen. Die Reisenden mussten in Busse umsteigen. Bis am Donnerstagabend sollte auch diese Störung behoben sein, sagte SBB-Sprecher Jean-Louis Scherz auf Anfrage.

Toter und Verletzte auf den Strassen

Schnee und lokal auch Eisregen führte zum Jahreswechsel an mehreren Orten der Schweiz zu prekären Strassenverhältnissen und zahlreichen meist leichten Unfällen. Mindestens 14 Personen wurden in den Kantonen Bern, Basel-Landschaft, Zürich, Aargau und Graubünden verletzt.

Auf der A16 bei Delsberg JU verunfallte ein Autofahrer am Mittwoch so schwer, dass er am Neujahrstag im Spital starb. Die Polizei vermutete, dass er seine Geschwindigkeit nicht den Strassenverhältnissen angepasst hatte.

Über 80 Unfälle verzeichnete bis am Neujahrsmorgen die Berner Kantonspolizei und 53 Unfälle die Kantonspolizei Zürich. 36 Unfälle registrierte allein am letzten Tag des alten Jahres die Aargauer Kantonspolizei und deren 11 die Polizei im Kanton St. Gallen. Die Kantonspolizei Graubünden berichtete von 8 Unfällen.

In weiten Teilen von Basel-Landschaft verwandelte Eisregen am Mittwoch die Strassen in Rutschbahnen. Die Unterhaltsdienste waren pausenlos im Einsatz.

Unter der Schneelast zusammengebrochene Bäume lösten seit Mittwochmorgen im Norden der Waadt an mehreren Orten Stromunterbrüche aus. Es kam zu Kurzschlüssen im Netz und Schäden, wie Romande Energie schrieb.

Schlechte Wetterbedingungen erschwerten die Reparaturarbeiten. Bis am Donnerstagabend sollten die meisten Pannen behoben sein, sagte ein Sprecher von Romande Energie.

Bis 50 Zentimeter Schnee

Hauptsächlich im Jura fielen über den Jahreswechsel bis zu 50 Zentimeter nasser, schwerer Schnee, wie Urs Keller, Meteorologe bei MeteoSchweiz, auf Anfrage der SDA sagte. Auf dem Chaumont bei Neuenburg waren es 33 Zentimeter, in La Chaux-de-Fonds NE 16 und in Payerne VD 13 Zentimeter.

Die je nach Ort unterschiedlich grossen Schneemengen seien auf die zwischen den Niederungen und rund 1200 Metern pendelnde Schneefallgrenze zurückzuführen, sagte Keller.

Etwas weniger oder gar keinen Schnee bekamen andere Regionen nördlich der Alpen ab. Weiss überzogen wurde mit 5 bis 7 Zentimetern Neuschnee das Mittelland zwischen Olten und St. Gallen und die Stadt Zürich. In Bern wurden 11 Zentimeter Schnee gemessen.

Im Raum Schaffhausen gab es lediglich ein weisses Schäumchen, in der Region Basel regnete es. Wo die Schneedecke wenigstens ein paar Zentimeter dick ist, dürfte sie in den nächsten Tagen liegen bleiben. Vom Freitag an wird das Quecksilber laut Keller nicht über 0 Grad steigen.

(sda)

Alles zur kalten Jahreszeit auf 20 Minuten Online finden Sie hier:

Deine Meinung zählt