«Pro Köln»SVPler tritt umstrittenen Islamkritikern bei
Der Aargauer SVP-Grossrat Andreas Glarner ist der islamkritischen deutschen Gruppe «Pro Köln» beigetreten. Dass der deutsche Verfassungsschutz die Gruppe verdächtigt, mit rechtsextremen Kreisen in Verbindung zu stehen, stört Glarner nicht: «In Deutschland würde auch die SVP unter Beobachtung stehen.»
Über diese Aktion ist selbst die «Bürgerbewegung pro Köln» überrascht, wie sie auf ihrer Homepage schreibt: «Die Solidaritätskampagne der Pro-Bewegung mit Islamkritikern in der Schweiz sorgt für überraschende Reaktionen: Der Fraktionspräsident der Schweizer Volkspartei (SVP) im Kanton Aargau, Grossrat Andreas Glarner, wird Mitglied der Bürgerbewegung pro Köln!» Das sei ein Quantensprung für die Bemühungen der Patrioten und Kritiker, heisst es in einer Mitteilung auf der Seite weiter.
«Ich habe es nicht gewusst»
Dass die Gruppe unter dem «Verdacht einer rechtsextremistischen Bestrebung» steht und vom deutschen Verfassungsschutz beobachtet wird, stört Glarner nicht, wie er Radio Argovia sagte. «Ich habe es nicht gewusst. Aber in Deutschland stehen fast alle Parteien unter Beobachtung», sagt Glarner, «dort würde auch die SVP unter Beobachtung stehen.» Deshalb habe er auch keine Mühe damit: Der Verdacht alleine sei kein Grund, sich dagegenzustellen.
Pro Köln-Vize-Präsident: «Es wird Druck geben»
Im Bericht des nordrheinwestfälischen Verfassungsschutzes wird die Bürgerbewegung als «Ableger der rechtsextremistischen Deutschen Liga für Volk und Heimat» bezeichnet, der enge Kontakte zu verschiedenen weiteren rechtsextremistischen Gruppen und Personen pflege. Deshalb ist selbst für den Vize-Präsidenten von Pro Köln, Markus Wiener, klar, dass es Ärger geben wird für Glarner: «Es wird sicherlich Druck geben, es gibt ihn immer, wenn sich Personen zu uns bekennen, die gewisse öffentliche Stellen innehaben», so Wiener. Pro Köln versucht seit mehreren Jahren vor Gericht gegen ihren Ruf vorzugehen – bisher erfolglos.
Kein Wunder freut sich die Gruppierung nun über Unterstützung aus der Schweiz. In der Mitteilung heisst es abschliessend: «Wir freuen uns schon sehr, ihn [Andreas Glarner] bald persönlich bei uns begrüssen zu dürfen!»