ZürichTränengas statt Freudentränen
Die Stadtpolizei Zürich hat am Mittwochabend an der Zürcher Langstrasse nach dem Sieg der Schweizer Nationalmannschaft über Spanien überschwänglich feiernde Fussballfans mit Tränengas und Gummischrot auseinandergetrieben.
Das Freudenfest nach dem historischen Sieg der Schweizer Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft in Südafrika sei von mehreren Dutzend offenbar alkoholisierter Fans getrübt worden, teilte die Stadtpolizei am Donnerstag mit. Polizisten seien grundlos mit Flaschen und andern Gegenständen beworfen worden, so dass Gummischrot und Reizstoffe hätten eingesetzt werden müssen.
Zwei Polizisten wurden durch Wurfgeschosse und Faustschläge leicht verletzt. Sie mussten ambulant im Spital behandelt werden, wie es in der Mitteilung heisst. Eine Person habe auf der Polizeiwache angegeben, während eines Polizeieinsatzes leicht verletzt worden zu sein.
Langstrasse wurde zum Festplatz
Nach dem Schlusspfiff hatten hunderte von Fans die Langstrasse in einen Festplatz verwandelt. Kurz vor 18.20 Uhr musste Teile der Langstrasse im Kreis 4 und 5 gesperrt und der Verkehr umgeleitet werden. Auch auf den Strassen rund um den Bahnhofplatz kam der Verkehr zum Erliegen. Der Verkehr musste vorübergehend umgeleitet und der Trambetrieb eingestellt werden.
Mehrere überschwengliche Fans stiegen auf Autos, die im Kolonnenverkehr stecken geblieben waren. Ein Autolenker erstattete Anzeige wegen Sachbeschädigung, weil jubelnde Fans auf sein Fahrzeug eingeschlagen und erheblichen Sachschaden angerichtet hatten. Eine 43-jährige Frau wurde in der Menge verletzt, als ihr ein unbekanntes Fahrzeug über den Fuss fuhr.
Wie die Stadtpolizei Zürich weiter mitteilte, hinterliessen die Fans grosse Abfallmengen. Die betroffenen Strassenzüge in den Kreisen 1, 4 und 5 hätten zuerst gereinigt werden müssen, ehe sie für den Verkehr wieder freigegeben werden konnten. Die Langstrasse im Kreis 5 und die gesperrten Bereich beim Hauptbahnhof konnten erst nach 21 Uhr, die Langstrasse im Kreis 4 gar erst gegen 1.30 Uhr wieder befahren werden.
(sda)