FlashmobUnten ohne in Zürcher Tram
Nichtsahnende staunten nicht schlecht, als sich in Zürich dutzende Fahrgäste untenrum nur in Unterwäsche bekleidet ins Tram setzten.
(Kamera: Debby Galka, Marion Bangerter; Interviews: Marion Bangerter)
Schätzungsweise fünfzig nur in Unterhosen gehüllte Hintern nahmen im Tram der Linie 11 Richtung Innenstadt Platz. Die ersten mutigen Fahrgäste setzten sich am Bellevue ins öffentliche Verkehrsmittel. An nachfolgenden Haltestellen stiegen immer weitere dazu und füllten so das Tramabteil nach und nach mit mehr nacktem Fleisch.
Der - für manche willkommene - Spuk war nach einer rund zehnminütigen Fahrt am Hauptbahnhof vorüber: Die seltsamen Fahrgäste stiegen aus und marschierten gemeinsam zum Platzspitz, dem Treffpunkt des Geschehens. Fragte man die wohl für kurze Zeit freizügigsten Trampassagiere der Schweiz, weshalb sie in Unterwäsche Tram fuhren, hiess es unisono: «Wir haben unsere Hosen zuhause vergessen.»
Nicht nur in Zürich
Tatsächlich handelte es sich um einen Flashmob, der von der weltweit agierenden Performance-Gruppe Improv Everywhere über Social-Networking-Seiten organisiert wurde. Nicht nur in Zürcher Trams zogen Shorts mit Bärchenmotiv und pinkfarbene Pantys überraschte Blicke auf sich: Dieselbe Aktion fand in New York um drei Uhr nachmittags (Ortszeit) in den Subways bereits zum zehnten Mal statt.
Dort ist die Aktion schon fast Tradition: 2010 trafen sich über 3000 Teilnehmer zum gemeinsamen Metrofahren unten ohne. Anlässlich der zehnten, erfolgreichen Durchführung in der Millionenmetropole rief Improv Everywhere in fünfzig weiteren Städten rund um den Globus zum Striptease auf. Unter anderem in Wien, Seoul und Mexiko Stadt.
Nichts mit Stringtanga - ausser einer Ausnahme
Wer dachte, einen Blick auf knackige Pos im String erhaschen zu können, wurde - mit einer Ausnahme - enttäuscht: Das Tragen von zu freizügiger Intimzonenbedeckung ist gemäss dem Aufruf der Organisatoren klar unerwünscht. Schliesslich sollen die nichtsahnenden Leute «zum Lachen gebracht und nicht verärgert werden», heisst es darin. Dies hat denn auch - abgesehen von ein paar entsetzten Bemerkungen sittsamer Augenzeugen (siehe Video oben) - denn auch funktioniert.
No Pants Subway-Ride 2010 in New York:
(Quelle: YouTube/ImprovEverywhere)