UmfrageOlympische Spiele in Peking sind ein Fehler
71 Prozent finden es schlecht, dass die Sommerspiele in Peking ausgetragen werden. Und fast ebenso viele Schweizer bescheinigen dem IOC, zu wenig in Sachen Menschenrechte zu unternehmen. Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage.
Zensur für Journalisten, Smog über den Sportstätten und Maulkörbe für die Bevölkerung - die Olympischen Spiele sind im Vorfeld von zahlreichen Negativ-Schlagzeilen belastet. Das kommt schlecht an bei den Schweizern. 70 Prozent finden es rundweg negativ, dass die olympischen Ringe in Peking prangen. Und sechs von zehn glauben, dass aufgrund der erschwerten Umweltbedingungen auch sportliche Rekorde auf der Strecke bleiben werden. Das ist das Ergebnis einer Web-Umfrage von 20 Minuten Online, an der sich 2515 Leser beteiligten.
Menschenrechte nicht Sieger
Nur eine Minderheit glaubt an die Vision des IOC, dass sich durch die Vergabe der Spiele an Peking die Menschenrechtssituation in China verbessern könnte. Zwei Fünftel der Befragten glauben, dass sich nichts ändern wird. Weitere zwei Fünftel befürchten, dass sich die Situation sogar zum Schlechten verändern könnte. Mit ein Grund ist, dass die Menschen in der Schweiz dem IOC bescheinigen, zu wenig in der Menschenrechtsfrage unternommen und zu viele Chance vertan zu haben. Doch Menschenrechte hin und Situation in Tibet her - Sport ist Sport und hat mit Politik nichts zu tun. Dieser Meinung sind zumindest 58 Prozent aller Umfrage-Teilnehmer.
Medaillen-Hoffnungen gross
Trotz aller Schwierigkeiten und ökologischen Widrigkeiten in Peking glauben die Schweizer an den Erfolg der Olympia-Teilnehmer. Knapp über 50 Prozent aller Umfrageteilnehmer sind optimistisch, dass es in diesem Jahr mehr Medaillen werden als die fünf Stück bei den Spielen 2004. Die Mehrheit der hoffnungsvollen Sportfans spekuliert auf 6 bis 7 begehrte Metall-Souvenirs. So viele wie 1924 in Paris dürften es aber bei allem Optimismus nicht werden. Damals konnte sich die Schweiz über sage und schreibe 25 Medaillen freuen und lag damit auf Platz sechs.
Sport-Fans am Fernseher
Jeder Zehnte wird die Spiele im Fernsehen mitverfolgen, wann immer möglich. 42 Prozent gehen selektiv vor und wollen sich nur ganz bestimmte Wettbewerbe anschauen. Bei rund einem Viertel ist das TV für die Spiele tabu. Sie boykottieren das olympische Treiben ganz bewusst. Und 23 Prozent interessieren sich schlicht nicht für die sportlichen Anstrengungen der Olympioniken in Peking. Sie grillen stattdessen lieber oder lassen es sich in der Badi gutgehen.