Juan «Bumbum» Carlos«Es wird nicht wieder vorkommen»
Nach seiner umstrittenen Elefantenjagd in Botswana hat der spanische König Juan Carlos am Mittwoch öffentlich Abbitte geleistet - erstmals in seinem Leben.

Der spanische König Juan Carlos hat sich vor den Medien für sein Verhalten öffentlich entschuldigt.
In einer beispiellosen Geste erklärte der 74-jährige König Juan Carlos von Spanien, seine Jagdeskapade von vergangener Woche tue ihm sehr leid. «Ich habe einen Fehler gemacht. Es wird nicht wieder vorkommen», sagte der Monarch, als er am Mittwochmittag das Spital in Madrid verliess. Viele Spanier hatten mit Unverständnis darauf reagiert, dass der König während der schwersten Wirtschaftskrise in der Geschichte des Landes zu der kostspieligen Jagd nach Afrika aufgebrochen war.
Tierschützer forderten ausserdem den Rücktritt Juan Carlos' als Ehrenpräsident des World Wide Fund for Nature (WWF). Die Reise kam nur ans Licht, weil er sich in Botswana am Freitag die Hüfte brach. Ein Palastsprecher wies Berichte zurück, wonach nicht einmal die Regierung von der Reise gewusst habe. Der König hatte am Wochenende ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt bekommen. Beim Verlassen der Klinik ging Juan Carlos an zwei Krücken. Es gehe ihm viel besser, und er freue sich darauf, seinen Verpflichtungen wieder nachzugehen, sagte er.
Ist Juan Carlos' Mitleid nur gespielt?
Spanien leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise, die Arbeitslosigkeit liegt bei über 25 Prozent. Erst kürzlich hatte der König erklärt, er könne nachts nicht schlafen, wenn er an die Arbeitslosen denke. Diese Worte klangen nach Bekanntwerden des Jagdausflugs in den Ohren vieler Spanier hohl. Bislang galt Juan Carlos in seinem Land als höchst respektable Persönlichkeit und stand nie im Zentrum von Kritik.
Die spanische Königsfamilie hat in jüngster Zeit mehrfach Negativschlagzeilen gemacht. Juan Carlos' Schwiegersohn Iñaki Urdangarin gilt als Verdächtiger in einem Korruptionsskandal. Dem ehemaligen Handballer wird vorgeworfen, seine Firmen hätten zwischen 2004 und 2006 ohne öffentliche Ausschreibung Aufträge von der Regionalregierung der Balearen erhalten und Millionen veruntreut. An Ostern schoss sich ein 13-jähriger Enkel des Königs versehentlich in den Fuss. Das Mindestalter für das Hantieren mit Waffen liegt in Spanien bei 14 Jahren.
(kle/dapd)