Made in ChinaÄh, welches ist schon wieder mein Haus?
Sie sehen hier weder eine Kaserne noch ein Straflager – sondern eine chinesische Villensiedlung. Schön ist bestimmt anders, aber wenigstens gibt's keinen Streit über zu hohe Hecken.
Sie ärgern sich, wenn Ihr Nachbar, kaum haben Sie Ihr Haus weihnächtlich geschmückt, seines ebenfalls verschönert? Oder Sie finden es öde, dass in Ihrer Siedlung nur weinrote Fensterläden erlaubt sind, Sie aber viel lieber dunkelgrüne hätten?
Halten Sie für einen Moment die Luft an, bevor Sie sich weiter aufregen. Wer wirklich einen Grund hat, sich über solche Uniformität zu empören, lebt in Dadun. Dort, auf der Insel Hainan (dem «Hawaii von China»), ziehen in diesen Tagen die ersten Mieter in eine Überbauung ein, die jede Einfamilienhaus-Siedlung im Schweizer Mittelland wie ein Sujet im Swiss Miniatur erscheinen lassen.
1029 Häuser wurden gemäss «Daily Mail» innerhalb von rund zwei Jahren hingeklotzt. Als Bewohner sollte man vor allem eines besitzen: ein gutes Gedächtnis. Schliesslich sieht jedes der 1029 Häuser im Viertel identisch aus. Wer in Reihe 4, Haus 8 wohnt, kann sich nach ein paar Bier zu viel leicht vor der Türe von Haus 12 in Reihe 9 wiederfinden.