Gesunkenenes SchiffGericht spricht Spanien Rekord-Goldschatz zu
Eine US-Schatztaucherfirma hat vor Gericht Schiffbruch erlitten: Der Rekordfund aus dem Jahr 2007 muss an Spanien zurückgegeben werden. Geschlagen gibt sich das Unternehmen aber noch nicht.

Mit diesem High-Tech-Gerät sucht das US-Unternehmen Odyssey Marine Exploration nach Schätzen in der Tiefsee.
Das US-Schatzsucherunternehmen Odyssey Marine Exploration muss den womöglich grössten jemals aus einem Schiffswrack geborgenen Goldschatz an Spanien übergeben. Der 2007 entdeckte riesige Schatz aus dem Wrack des spanischen Kriegsschiffs «Nuestra Señora de las Mercedes» gehöre rechtmässigerweise Spanien.
Das entschied ein US-Berufungsgericht am Mittwoch in Atlanta. Das Gericht bestätigte damit ein Urteil von 2009 zu dem vor rund 200 Jahren gesunkenen Schiff.
Die spanische Botschaft in Washington begrüsste das Urteil und betonte, sie habe von Anfang an die Haltung vertreten, dass gemäss internationalem Recht alle Fundstücke von dem Schiff Spanien gehörten. Das im US-Bundesstaat Florida beheimatete Unternehmen Odyssey Marine Exploration zeigte sich enttäuscht und kündigte an, erneut in Berufung zu gehen.
Schatz von 17 Tonnen
Das Kriegsschiff war 1804 von der britischen Marine auf der Rückkehr von Südamerika südlich von Portugal versenkt worden. Odyssey entdeckte das Wrack in 518 Metern Tiefe an einem nicht bekannt gegeben Ort, den es mit «Black Swan» bezeichnete. Auf dem Schiff fand die Firma einen Schatz von 17 Tonnen, darunter eine halbe Million Silbermünzen und hunderte von Gegenständen aus Gold.
Odyssey hatte den Schatz nach Florida gebracht, ohne Spanien zu informieren und ohne den Fundort bekannt zu geben. Es behauptete, das Wrack habe sich in internationalen Gewässern befunden. Spanien hatte dagegen von Anbeginn den Verdacht, dass sich der Fundort in seinem Hoheitsgebiet befand. (sda)