Dem Papst sei DankImmer mehr Homosexuelle besuchen Vatikan-Museen
Ein Gay-Reiseveranstalter in Italien verrät, wohin seine Kundschaft am liebsten verreist: in den Vatikan.
Die Reiseagentur Quiiky ist ein Spezialist im Bereich des kulturellen Stadttourismus für Schwule und Lesben. Umso überraschter waren wohl die Geschäftsführer, als sie die Top-Reisedestinationen ihrer Kundschaft während des Sommers 2016 auswerteten: Die meisten von ihnen hatten eine Tour durch die Vatikan-Museen gekauft.
Wie der «Corriere della Sera» berichtet, könnte der Reiseboom in die Heilige Stadt am sogenannten Bergoglio-Effekt liegen – Jorge Bergoglio, besser bekannt als Papst Franziskus.
Franziskus und seine Toleranz
Der Pontifex hat sich in letzter Zeit bemüht, die schwule und lesbische Community seelsorgerisch zu begleiten. Die ersten Zeichen gab er vor rund drei Jahren, als er bei seiner ersten Auslandsreise nach Brasilien vor versammelten Medien sagte, dass Homosexuelle nicht diskriminiert werden dürften. «Wenn jemand Gott mit gutem Willen sucht, wer bin ich, dass ich urteile?», so Franziskus.
Kürzlich, nach dem Massaker in einem Gay-Club in Orlando, meinte der Papst sogar, «die Kirche sollte sich bei Homosexuellen und anderen vernachlässigten Menschen entschuldigen».
Franziskus' offener Umgang mit der LGBT-Gemeinde hat sich gelohnt: Die Besuche in den Vatikan-Museen haben sich im vergangenen Jahr verdoppelt, sagt Quiiky-Geschäftsführer Alessio Virgili. Bei der Tour werden unter anderem die geheimen Geschichten hinter den Bildern von Michelangelo erzählt. Sein Werk in der Sixtinischen Kapelle widerspiegelt seine religiösen und sexuellen Qualen.