Shitstorm gegen Löwen jagende TV-Moderatorin

Aktualisiert

Tierschützer empörtShitstorm gegen Löwen jagende TV-Moderatorin

Melissa Bachman polarisiert: Jäger lieben ihre TV-Show, Tierfreunde hassen sie. Nach dem Abschuss eines Löwen wollen Naturschützer die Moderatorin nun aus Südafrika verbannen.

«Ein unglaublicher Tag der Jagd in Afrika! Schlich mich bis auf 18 Meter an dieses wunderbare Löwenmännchen heran», twitterte Bachman, Moderatorin der TV-Show «Winchester Deadly Passion», vergangene Woche stolz. «Was für eine Jagd!» Auf dem Bild zum Tweet und zum Facebook-Post posiert sie grinsend mit einem grosskalibrigen Jagdgewehr neben ihrer Beute – einem prachtvollen Exemplar der vom Aussterben bedrohten Gattung Panthera leo.

Obwohl es bei Weitem nicht das erste Tier ist, dass die blauäugige Jägerin aus Minnesota erlegte – Bilder zeigen sie mit so ziemlich allen Wildtieren, die geschossen werden dürfen –, war dies Tierschützern nun definitiv zu viel. Denn laut einer aktuellen Studie könnten die Löwen innert der nächsten 20 Jahre ausser in Reservaten und Zoos komplett ausgerottet werden. So brach auf Twitter und Facebook ein massiver Shitstorm gegen die Profijägerin los.

Petition lanciert

Der südafrikanische Tiertrainer und -schützer Shandor Larenty hat nun auf Change.org eine Petition lanciert, gemäss der Bachman künftig die Einreise nach Südafrika verboten sein soll. «In den letzten 20 Jahren ist die Population der Löwen von 300'000 auf unter 30'000 gesunken», so Larenty gegenüber ABC News. «Wie kommt es, dass jemand hierherkommt und diese Zahl noch weiter verringert?»

«Sie ist ein absoluter Widerspruch zur Kultur der Bewahrung, auf die dieses Land stolz ist», heisst es in der Petition weiter. «Als Steuerzahler verlangen wir, dass ihr künftig der Zugang zu diesem Land und seinen natürlichen Schätzen verwehrt wird.» Mittlerweile haben rund 90'000 Menschen weltweit das Begehren unterzeichnet.

Dient Abschuss der Erhaltung?

Bachmans Abschuss war legal, obwohl er im Maroi-Reservat in der Provinz Limpopo stattfand. Alle Gelder, die für solche Abschüsse bezahlt würden, würden der lokalen Gemeinschaft und Schutzprojekten für bedrohte Tiere zufliessen, verteidigten die Verantwortlichen Bachman. Dieses Argument hatte unlängst auch der Dallas Safari Club vorgebracht, als es um die Bewilligung für den Abschuss eines Nilpferds ging. Doch diese Begründung lassen Tierschützer nicht gelten. «Wenn diese Leute Multimillionäre sind und es mit dem Schutz von Rhinozerossen ernst nehmen würden, könnten sie Geld für ihre Erhaltung spenden und nicht nebenbei noch eines abschiessen», so Wayne Pacelle, Präsident der Organisation Humane Society of the United States. «Die erste Regel zum Schutz bedrohter Arten ist es, die Zahl von Tötungen durch Menschen zu verringern.»

Melissa Bachman erlegt einen Bären – nicht ohne dass er zuvor noch leiden musste. (Youtube/Melissa Bachman)

(trx)

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