Spanischer Sektenführer«Meister Phoenix» forderte Sex als Eintritt
Der spanische Sex-Guru, der in Mexiko Anhängerinnen zur Prostitution zwang, forderte von jedem neuen Mitglied eine «Eintrittsgebühr» in Form von Sex. Seine Jünger hatten dasselbe Privileg.

Der spanische Sektenführer Ignacio González de Arriba wohnte mit zwei Ehefrauen in Mexiko. (Bild: El Universal)
Er nannte sich «Maestro Fenix» («Meister Phoenix») und liess seine Anhänger glauben, er sei eine Reinkarnation von Jesus Christi. Am Montag legte die mexikanische Polizei dem Spanier Ignacio González de Arriba schliesslich das Handwerk. Jetzt kommen neue Details zu seiner makaberen Sekte ans Licht.
Die Ermittler waren González de Arriba und den «Defensores de Cristo» («Verteidiger Christi») schon lange auf der Spur, schreibt das spanische Nachrichtenportal La Nueva España.
Die erste – anonyme – Anzeige gegen die Gruppierung war vor einigen Monaten eingegangen. Damals war einem Nachbar des Anwesen in Nuevo Laredo, im Staat Tamaulipas, aufgefallen, dass sich auf dem Grundstück «viele Ausländer aufhielten.» Die Behörden schickten zunächst ein paar Migrationsbeamte, um die Lage abzuklären. Dass in der «Finca» ein Prostitutionsring operierte und Sklaverei betrieben wurde, sollte erst später entdeckt werden.
Zuerst in Spanien, dann in Mexiko
Nach der Festnahme von González de Arriba und seinen Mitarbeitern wurden die Opfer befragt. Die meisten waren Frauen. Sie alle waren vom Sektenchef fasziniert. Er sei «der Anblick Gottes», meinten einige. Andere erzählten, dass sie sich den Eintritt in die Sekte mit Sex erkauft hatten. Dabei habe nicht nur «Maestro Fenix», der mit zwei Ehefrauen lebte, sondern auch all seine «Jünger» von den neuen Mitgliedern die «Gebühr» gefordert. Einmal aufgenommen, hatten die Anhängerinnen einen grossen Teil ihres Lohnes an die Sekte abgeben müssen, erzählten sie weiter. Eine Frau habe gar eine Niere gespendet. Im Gegenzug habe der Guru «Wunder» an ihnen ausgeübt.
In Spanien ist der dubiose Anführer auch kein Unbekannter. Bevor er im Jahr 2010 nach Mexiko auswanderte und die Sekte gründete, war er als Immobiliemmakler in der Stadt Gijon tätig. Schon dort habe er begonnen, Leute zu prellen. Über das Internet machte González de Arriba Werbung für seinen «Samurai-Handbuch», seine Ratgeber «Christlicher Priester» und «Doctor of Divinity». Zudem gab er sich als Erfinder der «Bioprogrammierung» aus, einer Formel, durch die «Ausserwählte» zu Millionäre würden. In Spanien waren vor seiner Abreise mehrere Anzeigen von privaten Personen wegen Betrugs eingereicht worden. Sie waren aber nicht die einzigen: Auch das Steueramt hätte gerne mit Ignacio González de Arriba ein Wörtchen gesprochen.