Auf der ReeperbahnNaive Schweizer in Hamburger Puff abgezockt
Hat Mann Sex im Kopf, geht der Verstand flöten. Hamburger Prostituierte schwatzen ihren Freiern immer wieder den Pin-Code ab. Am Sonntag liessen so zwei Schweizer fast 5000 Euro liegen.

Liegt der Mann erst mal nackt auf dem Bett, lässt er sich offenbar leicht von Prostituierten abzocken.
Diese Nummer hätten sie besser nicht geschoben: Eine handvoll Schweizer war nach Hamburg gereist, um dort ein Männerwochenende zu verbringen. Dazu gehörte natürlich ein Ausflug in eines der berüchtigten Häuser der Reeperbahn. Nichts Ungewöhnliches – wenn der Ausflug für zwei der fünf Schweizer nicht am frühen Sonntagmorgen auf der Hamburger Davidwache geendet hätte. An diese wandten sich ein 37-jähriger Zimmermann und sein 40-jähriger Banker-Kumpel, weil sie von Prostituierten betrogen worden waren.
Der Zimmermann hatte mit einem der Mädchen «geschützten Handbetrieb» ausgemacht, wie bild.de schrieb. Der Banker hingegen wollte das «volle Programm». Unten hätten sie mit den Mädchen 30 Euro vereinbart, berichtete der Banker den Polizisten auf der Wache. «Oben im Zimmer wollten sie plötzlich 100 Euro.»
Die Prostituierten fragten nach dem Tageslimit
Die Sex-Anbieterinnen versprachen aber, nur die Hälfte des Preises zu verlangen, wenn die Männer mit EC-Karte bezahlen. Darum gaben beide Männer den Damen ihre EC-Karte samt Pin-Code. Nicht einmal der Banker, der es besser wissen sollte, hatte dabei ein ungutes Gefühl.
«Dummerweise unterschrieben wir auch noch zwei Blanko-Quittungen. Erst als sie nach dem Tageslimit fragten, wurden wir misstrauisch», so der Zimmermann. Zu spät: Als dieser kurze Zeit später bei seiner Bank nachfragt, erfährt er, dass mit seiner Karte 4100 Euro abgehoben worden waren. Der Banker wurde um 800 Euro erleichtert.
Sind die Männer nackt, legen die Prostituierten los
Die zwei Schweizer sind offenbar nicht die ersten, die auf diese Masche hereingefallen sind. Eine Polizeimeisterin der Davidwache sagte an einem Prozess gegen eine Prostituierte Ende Juni dieses Jahres aus, dass sie in fast jeder Nacht wegen solcher Betrügereien in die Bordelle müsse. So ist unter anderem ein 37-jähriger Ingenieur aus Bern Opfer jener Prostituierten geworden, die Ende Juni in Hamburg vor Gericht stand. Ihm knöpfte sie 14 000 Euro ab.
«Ich lag nackt auf dem Bett. Da forderte sie 100 Euro mehr. Ich gab ihr meine Kreditkarte und die Nummer. Wir hatten Sex. Danach gab ich ihr zwei andere Geldkarten. Sie wollte nur 50 Euro abheben. Dann hatten wir wieder Sex», erzählte der Ingenieur vor Gericht.