ZypernZwei Feuerwehrleute bei Waldbrand getötet
Im Südwesten von Zypern wütet eines der grössten Feuer, die die Insel jemals heimsuchten. Ein Zwölfjähriger steht unter Verdacht, das Waldgebiet in Brand gesetzt zu haben.
Auf der Mittelmeerinsel Zypern hat ein seit drei Tagen wütender Waldbrand zwei Menschenleben gefordert. Zwei Feuerwehrleute seien mit ihrem Fahrzeug verunglückt, als sie die Flammen in einer Berggegend im Südwesten der Hauptstadt Nikosia löschen wollten, teilten die Behörden am Dienstag mit. Ein dritter Feuerwehrmann befinde sich nach einem anderen Unfall weiter in kritischem Zustand. Präsident Nikos Anastasiadis kündigte an, weitere Hilfe aus EU-Ländern sei angefragt und auch unterwegs.
Er hoffe, dass das Feuer bis zum Abend unter Kontrolle gebracht werden könne, meinte Anastasiadis weiter. Der Waldbrand gilt als einer der grössten, die die Insel jemals erlebt hat. Fast 500 Feuerwehrleute, Soldaten und Freiwillige sowie mehr als 60 Fahrzeuge waren am Dienstag im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen.
Das unwegsame Gebiet, in dem das Feuer wütet, und eine Hitzewelle von mehr als 40 Grad Celsius erschwerten die Löscharbeiten. Die Flammen haben bereits etwa 15 Quadratkilometer Wald und Land erfasst.
Zusätzliche Flugzeuge und Löschmaterial gefordert
Zypern hatte von seinen EU-Partnern zusätzliche Flugzeuge für den Kampf gegen den Waldbrand sowie 80 Tonnen Löschmaterial angefordert. 16 Flugzeuge aus Ländern wie Israel, Griechenland und Grossbritannien halfen bei den Arbeiten mit. Vier weitere Maschinen sollten am Dienstag noch hinzukommen, darunter drei aus Frankreich und eine aus Italien, wie der Präsident des griechischen Teils der Insel vor Reportern erklärte.
Die Polizei teilte mit, ein zwölfjähriger Junge stehe unter dem Verdacht, das Feuer mit einem Feuerzeug entzündet zu haben. Weitere Details dazu gab es zunächst nicht.
Finanzielle Hilfe für Familien der Opfer zugesagt
Anastasiadis und Erzbischof Chrysostomos II., das Oberhaupt der zypriotisch-orthodoxen Kirche, drückten ihre Bestürzung über den Tod der beiden Feuerwehrleute aus. Sie waren mit ihrem Löschfahrzeug eine 20 Meter tiefe Schlucht hinabgestürzt und an ihren Verletzungen gestorben. Ein dritter Feuerwehrmann verletzte sich bei einem anderen Unfall schwer am Kopf. Anastasiadis sagte den Familien der beiden Getöteten finanzielle Hilfe zu.
Der Präsident hatte wegen des Grossbrandes ein Treffen mit dem türkisch-zypriotischen Präsidenten Mustafa Akinci verschoben. Beide führen Gespräche über eine Wiedervereinigung der ethnisch geteilten Insel. (kat/sda)