Jahr 2014Täglich 70 Verkehrstote auf Europas Strassen
In der EU kamen im letzten Jahr 2014 rund 25'700 Menschen im Verkehr ums Leben – das sind durchschnittlich 70 pro Tag. Die meisten Toten sind Männer.

An den Wochenenden und im Sommer sterben am meisten Menschen bei Verekehrsunfällen.
«2014 war ein sehr schlechtes Jahr, wenn es um die Verbesserung der Sicherheit auf europäischen Strassen geht», sagte EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc am Dienstag in Brüssel. «Es muss mehr getan werden und es muss jetzt getan werden.» Die veröffentlichten Zahlen sollten daher ein Weckruf sein, erklärte sie.
70 Menschen starben im vergangenen Jahr durchschnittlich pro Tag auf Europas Strassen. Dies ist zwar ein Prozent weniger als 2013. Das selbst gesetzte Ziel, die Zahl der Verkehrstoten zwischen 2010 und 2020 zu halbieren, droht die EU damit aber zu verfehlen.
Die meisten Toten sind Männer
Damit das Ziel erreicht werden kann, muss die Zahl der Toten jährlich um acht Prozent fallen. Dafür sind jedoch in erster Linie die EU-Staaten zuständig.
Besonders an Wochenenden und im Sommer klettern die Zahlen in die Höhe. Die meisten Toten sind Männer, junge Menschen verlieren ebenfalls überdurchschnittlich häufig ihr Leben im Verkehr.
Lettland hält traurigen Rekord
Den traurigen Spitzenplatz hält Lettland: Hier sterben im Verhältnis zur Bevölkerung die meisten Menschen auf der Strasse (106 Menschen je Million Einwohner und Jahr).
Die lettische Polizei führt dies unter anderem auf verantwortungsloses Fahrverhalten, Alkohol und schlechte Strassen zurück. Nach Lettland folgen Rumänien (91 Opfer) sowie Litauen und Bulgarien (jeweils 90 Opfer).
Am wenigsten Todesopfer verzeichnen Schweden und Grossbritannien (beide 29) sowie Malta mit 26 Opfern pro einer Million Einwohner. Allerdings hat die Mittelmeerinsel eine sehr kleine Bevölkerung von nur 425'000 Menschen. Bei einer solch kleinen Bezugsgrösse machen sich statistische Schwankungen sehr schnell bemerkbar.
Brüssel kündigt weitere Massnahmen an
«Wir müssen unsere Arbeit in den nächsten Jahren intensivieren», erklärte Bulc. Sie kündigte daher weitere Massnahmen an. So will die EU-Kommission die Vorschriften für die Schulung und Qualifikation von Berufskraftfahrern überprüfen.
Zudem plant sie bis Ende 2016 einen Vorschlag zum Sicherheitsmanagement der Verkehrsinfrastruktur. Eine Studie zur Verringerung schwerer Verletzungen soll diesen Herbst angestossen werden. (sda)