Starkes Beben in Ecuador richtet kaum Schaden an

Aktualisiert

Stärke 6,7Starkes Beben in Ecuador richtet kaum Schaden an

Nach dem verheerenden Erdbeben mit mehr als 600 Toten hat sich in Ecuador ein schweres Nachbeben der Stärke 6,7 ereignet. Präsident Correa konnte bald darauf Entwarnung geben.

von
rub

In der Nähe der ecuadorianischen Küste hat die Erde heute kurz vor 10 Uhr MESZ erneut gebebt. Laut dem Erdbebendienst der ETH Zürich hatte der Erdstoss eine Stärke von 6,7 auf der Richterskala.

Die US-Erdbebenwarte USGS teilte mit, sein Epizentrum habe sich 34 Kilometer von der Stadt Rosa Zarate entfernt in einer Tiefe von rund 32 Kilometern befunden. Über Verletzte war zunächst nichts bekannt.

Mehr als 100'000 Kinder ohne Schule

Erst am 16. April hatte ein Erdbeben der Stärke 7,8 im Nordwesten des Landes nach neusten Zahlen 660 Todesopfer gefordert. Ecuadors Präsident Rafael Correa teilte mit, das Beben nun habe sich in der gleichen Region ereignet. Das Zentrum liege im Süden der Stadt Muisne. «Es gibt bisher nur kleine Schäden», teilte Correa über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Teile der Provinzen Manabí und Esmeraldas seien aber teilweise ohne Strom. In der Hauptstadt Quito könnten alle in ihre Häuser zurückkehren.

Seit dem Beben im April gab es in Ecuador über 750 meist folgenlose Nachbeben. Nach den Worten des Präsidenten war das Beben im April die schlimmste Katastrophe in Ecuador in 67 Jahren.

Ecuador mit seinen rund 16 Millionen Einwohnern liegt geografisch am sogenannten Pazifischen Feuerring, einem Gürtel Hunderter aktiver Vulkane. Er ist etwa 40'000 Kilometer lang und wie ein Hufeisen geformt.

Dort treffen verschiedene Platten der Erdkruste aufeinander. Es kommt häufig zu tektonischen Verschiebungen und Verwerfungen, die Vulkanausbrüche, Erdbeben und Tsunamis zur Folge haben können.

Mehr als 100'000 Kinder ohne Schule

Am Montag hatten Überlebende dieses Bebens mit einer Zeremonie an die Opfer des Bebens von Mitte April erinnert. Eine riesige ecuadorianische Flagge wurde bei einer Zeremonie am Montag in dem besonders schwer getroffenen Strandort Pedernales ausgebreitet. Tausende Bewohner leben dort nach wie vor in Zelten, nur ein Drittel der Trümmer wurde bisher weggeräumt, die Schulen sind geschlossen.

Der Wiederaufbau geht trotz zahlreichen internationalen Hilfslieferungen nur langsam voran. Präsident Rafael Correa erhöhte auch die Steuern, um die Arbeiten zu finanzieren. Am Montag rief er seine Landsleute über Twitter auf, nicht den Glauben an die Zukunft zu verlieren. «Das Leid ist immens, aber die Hoffnung ist grösser», schrieb er.

Internationale und ecuadorianische Helfer haben seit dem Erdbeben am 16. April Hunderte Notunterkünfte und temporäre Schulen errichtet. Mehr als 100'000 Kinder hätten aber nach wie vor keinen Unterricht, erklärte das Kinderhilfswerk Unicef.

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