«Er ist kein Monster»

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Mutter von Verdächtigem«Er ist kein Monster»

Die französische Polizei sucht intensiv nach einer Neunjährigen. Die Mutter eines 34-jährigen Verdächtigen nimmt Stellung.

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Eine Woche nach dem mysteriösen Verschwinden eines neunjährigen Mädchens von einer Hochzeitsfeier in Frankreich ist ein Verdächtiger in Untersuchungshaft genommen worden. Gegen den 34-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen mutmasslicher Entführung eingeleitet.

Dies teilte die Staatsanwaltschaft von Grenoble in der Nacht auf Montag mit. Der Mann beteuert seine Unschuld, räumte aber ein, dass die Neunjährige in sein Auto gestiegen war.

Mutter nimmt Stellung

Die Mutter des Verhafteten glaubt an die Unschuld ihres 34-jährigen Sohnes. «Dazu ist er nicht fähig, das ist nicht möglich», sagt sie dem Nachrichtenportal «RTL».

Er habe ihr gegenüber geschworen, dass er mit dem Verschwinden nichts zu tun habe. Die Behörden würden sich auf ihren Sohn versteifen, weil sie einen Schuldigen brauchen, mutmasst die Mutter. «Er ist kein Monster», sagt sie. «Er ist ein freundlicher Junge, der niemandem weh tun würde.»

Über 200 Personen befragt

Der Fall bewegt Frankreich seit Tagen: Das Mädchen war vor einer Woche bei einer Hochzeitsfeier in der ostfranzösischen Gemeinde Pont-de-Beauvoisin am Fusse der Alpen verschwunden. Die Polizei sucht seitdem mit einem Grossaufgebot nach der Neunjährigen und befragte mehr als 200 Menschen.

Am Donnerstag wurden zwei Männer festgenommen, am folgenden Tag aber wieder auf freien Fuss gesetzt. Einer von ihnen wurde nun erneut festgenommen. In seinem Auto fanden die Ermittler DNA-Spuren des Mädchens. Die Polizei hatte sich für das Fahrzeug interessiert, weil der Mann es nach der Hochzeit gewaschen hatte – angeblich um es zu verkaufen.

Mädchen ins Auto gestiegen

Der 34-Jährige räumte nun nach Angaben seines Anwalts ein, dass das Mädchen in sein Auto gestiegen war. «Er hat angegeben, dass das Mädchen zusammen mit einem kleinen Knaben auf die Rückbank des Autos gestiegen ist, um zu sehen, ob im Kofferraum sein Hund war», sagte Anwalt Bernard Méraud am Montag der Nachrichtenagentur AFP.

Der Beschuldigte bestreite aber, mit dem Verschwinden des Mädchens etwas zu tun zu haben. Gefunden wurde die DNA-Spur nach Mérauds Worten auf dem Armaturenbrett des Autos. (chi/oli/sda)

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