KalifornienPfefferspray-Polizist fordert Entschädigung
John Pike wurde zum Symbol für den Polizeistaat, als er sitzende Occupy-Demonstranten mit Pfefferspray eindeckte. Nun fordert er Geld: Er habe psychische Schäden davongetragen.
Der ehemalige Polizei-Offizier John Pike, der sitzende Occupy-Demonstranten vor der Universität von Kalifornien mit Pfefferspray eindeckte, fordert «Workers-Compensation», also eine Art amerikanische Unfall-Versicherung, ein. Er tut dies mit der Begründung, dass er von der damaligen Konfrontation im 2011 psychische Schäden davongetragen habe. Dies schreibt die amerikanische Zeitung Huffington Post am Freitag.
Pike erlangte relative Berühmtheit, als er anscheinend völlig emotionslos auf sitzende Demonstranten Pfefferspray sprühte. Diese wehrten sich nicht, versuchten lediglich das Gesicht zu schützen. Der sprühende Pike, oder Sergeant Pepper wie er sarkastisch in Anlehnung an einen Beatles-Song genannt wurde, wurde zum Internet-Phänomen, als sein Bild als sogenanntes Meme die Runde machte. Berühmtheiten aus Sport, Kulturgeschichte oder Politik kriegten virtuell ihre Ladung Pfefferspray ab.
Weitere beteiligte Polizisten
Nach der Aktion vor der Universität veröffentlichten Hacker Pikes Daten online, worauf dieser mehrfach bedroht wurde. Die Justiz reagierte darauf, indem sie keine weiteren Namen von beteiligten Polizisten veröffentlichten. Ein Gericht beschloss diese Woche, dass Nachrichten-Organisationen das Recht hätten, weitere Namen von beteiligten Polizisten zu erfahren.
Die Universität bezahlte im September 2012 insgesamt eine Million Dollar an die betroffenen Demonstranten, um ein Gerichtsverfahren abzuwenden. Pike und die ihm vorstehende Polizeichefin der Universität wurden entlassen.
Die Originalaufnahmen des «Sergeant Pepper».
John Pike als alles-besprühender Unruhestifter, akustisch hinterlegt durch die Tonaufnahme von eigentlichen Vorfall.