R.I.P. Flieger!Wo Airbus und Boeing ihre letzte Ruhe finden
Irgendwann tritt jeder Jet die letzte Reise an – und landet zum Beispiel im südfranzösischen Azereix. Ein Augenschein auf einem Flugzeugfriedhof.
Die Bilder der Kolosse in ihrer letzten Ruhestätte (siehe Bildstrecke) sind eindrücklich – und ein bisschen traurig. In Azereix, rund 160 Kilometer südwestlich von Toulouse, befindet sich solch eine Endstation für ausgediente Flieger. Auf der riesigen Anlage reihen sich Rümpfe, Nasen und Flügel von rund 50 Airbus, Boeings und anderen Marken Seite an Seite.
In mühseliger Kleinarbeit zerteilen Arbeiter die Maschinen in ihre Einzelteile. Rund 90 Prozent eines Fliegers werden im Schnitt wiederverwertet. Die Werkstoffe, aus denen Flugzeuge bestehen, sind zu wertvoll, als dass sie einfach weggeschmissen werden. Türen und Teile der Wände werden künftig bei der Ausbildung von Flugpersonal eingesetzt. Und ganze Cockpits finden eine neue Bestimmung, indem sie zu Flugsimulatoren umgebaut werden.
Brandgefährlich und hochgiftig
Beim Auseinandernehmen der Maschinen ist grösste Sorgfalt angesagt. Denn in Flugzeugen sind jede Menge giftiger Materialien enthalten. Neben Kerosin findet man hier etwa Getriebeöl, Asbest oder gar abgereichertes Uran. «Ein altes Flugzeug tropft», sagt ein Mitarbeiter der Firma Tarmac Aerosave zum Newsportal «RMC.fr» und verweist darauf, dass Teile der Anlage absolut wasserdicht sind.
Die Flugzeugbauer sind sehr interessiert an der Arbeit der Verschrottungsgesellschaften. Nicht nur weil sie sich hier mit Werkstoffen und Einzelteilen eindecken können. Sondern auch, weil sie wichtige Informationen darüber erhalten, wie schnell sich Teile der Maschine abnutzen.