Spanien holt Silberschatz aus den USA zurück

Aktualisiert

«Nuestra Señora»Spanien holt Silberschatz aus den USA zurück

Schatzsucher entdeckten vor der spanischen Küste Silbermünzen im Wert von 380 Millionen Euro. Doch die Abenteurer haben sich zu früh gefreut. Spanien schickt zwei Flugzeuge, um den Schatz abzuholen.

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Zur Rückführung eines Silberschatzes hat Spanien am Montag zwei militärische Transportflugzeuge in den US-Staat Florida beordert. Die beiden Maschinen vom Typ Hercules sollen etwa 17 Tonnen alte Münzen abholen.

Ein US-Unternehmen hatte diese 2007 vor der portugiesischen Küste aus der gesunkenen spanischen Galeone «Nuestra Señora» geborgen. Der Wert des Schatzes wird auf etwa 380 Millionen Euro geschätzt. In einem langen Rechtsstreit hatte ein US-Berufungsgericht Ende Januar letztlich entschieden, dass die Firma Odyssey Marine Exploration den Fund an Spanien zurückgeben muss.

Münzen sind spanisches Kulturgut

Der spanische Kulturminister sagte, die Münzen seien nationales Kulturgut und als solches müssen sie im Land bleiben. Sie sollen in einem Museum ausgestellt werden. Er schloss aus, dass die Münzen verkauft und der Erlös zur Tilgung der spanischen Staatsschulden verwendet werden. Grund dazu hätte er, neben den hohen Schulden leidet das Land derzeit unter einer Wirtschaftskrise mit einer Arbeitslosenquote von 23 Prozent.

Odyssey hatte nach eigenen Angaben 2,3 Millionen Euro für die Schatzsuche ausgegeben. Vor Gericht gab die Firma an, das gesunkene Schiff sei nie eindeutig identifiziert worden. Ausserdem sei die «Nuestra Señora» ein freies Handelsschiff gewesen und habe sich zu keiner Zeit im Besitz der spanischen Krone befunden. Die Argumente überzeugten das Gericht nicht. Der Silberschatz geht zurück nach Spanien.

Die «Nuestra Señora» war 1804 auf ihrer Heimfahrt von Südamerika mit 100 Mann an Bord von der Britischen Marine versenkt worden. (hag/sda)

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