Voodoo-Zauberer ertränken Flüchtlinge

Aktualisiert

Drama im MittelmeerVoodoo-Zauberer ertränken Flüchtlinge

Mehrere Schlepper wurden in Italien wegen mehrfachen Mordes verhaftet. Sie sollen Migranten während der Überfahrt nach Lampedusa ins Meer geworfen haben. Damit wollten sie die Voodoo-Geister besänftigen.

Die sizilianische Polizei hat fünf afrikanische Mitglieder einer Schlepperorganisation wegen mehrfachen Mordes festgenommen. Die beiden Nigerianer und drei Ghanaer sollen zwischen Libyen und der italienischen Insel Lampedusa eine noch nicht bekannte Zahl von Flüchtlingen lebend ins Meer geworfen haben.

Damit folgten sie einem Voodoo-Ritual, mit dem sie sich die Gunst der Geister für die Überfahrt sichern wollten, wie die Staatsanwälte der sizilianischen Stadt Agrigent berichteten.

380 Menschen befanden sich ursprünglich an Bord des Flüchtlingsbootes, das am 2. August unweit der libyschen Küste gesichtet wurde. Am folgenden Tag kamen Motorboote der italienischen Küstenwache dem Boot zu Hilfe. An Bord befand sich die Leiche einer Person.

Die überlebenden Flüchtlinge berichteten, dass mehrere Menschen an Hunger und Durst gestorben seien. Andere seien als «Menschenopfer» ins Wasser geworfen worden, weil sich die Mitglieder der Schlepperorganisation eine ruhige Überfahrt sichern wollten.

Die fünf Verhafteten hatten aus humanitären Gründen eine Aufenthaltsgenehmigung in Italien erhalten. Bei ihrer Festnahme befanden sie sich in italienischen Auffanglagern.

(sda)

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