35 Kinder sind nicht genug – Pakistaner will 100

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Familienplanung35 Kinder sind nicht genug – Pakistaner will 100

Um Allah zu gefallen, möchte der 35-fache Vater Jan Mohammad hundert Kinder zeugen. Eine pakistanische Frauenrechtlerin ist besorgt.

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Wie viel Vater ist genug? Sardar Jan Mohammad Khilji in Pakistan hat 35 Kinder gezeugt und will auf 100 kommen. Am 23. März posiert er inmitten seiner Nachkommen.
«Viele Kinder zu haben, ist Gott gefällig», sagt der gläubige Muslim Jan Mohammad mit Bezug auf den Koran. Frauenrechtlerinnen sehen in polygamen Verhältnissen meist die Frauen und Kinder als Leidtragende.
So, jetzt wird gespielt, sagt Jan Mohammad zu Hause in der pakistanischen Stadt Quetta.
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Wie viel Vater ist genug? Sardar Jan Mohammad Khilji in Pakistan hat 35 Kinder gezeugt und will auf 100 kommen. Am 23. März posiert er inmitten seiner Nachkommen.

AFP/Banaras Khan

Nur «sehr selten» bringe er die Namen seiner Kinder durcheinander, sagt Sardar Jan Mohammad Khilji. Das ist eine Leistung, denn der Mediziner aus dem pakistanischen Quetta ist stolzer Vater von 35 Nachkommen.

Sein Lebensziel hat der 43-jährige Mann trotzdem noch nicht erreicht. Jan will Vater von hundert Kindern werden. «Der Prophet hat gesagt, dass jene, die die Zahl der Gläubigen erhöhen, nie zur Hölle fahren werden», sagte der bärtige Muslim zur Tageszeitung «India Today». «Mit der Gnade Gottes werden mir meine Kinder helfen, in den Himmel zu kommen.»

Was sagen die Frauen dazu?

«Je grösser die Familie ist, desto besser», lautet Jans Credo. Ob seine drei Gattinnen mit dieser Lebensweisheit einverstanden sind, lässt sich nicht eruieren. Gemäss den Sitten in der pakistanischen Stammesgesellschaft dürfen die Frauen nicht interviewt werden.

Jan Mohammad wohnt in einem Zwölfzimmerhaus in einem Aussenquartier von Quetta. Sein Einkommen erzielt der ausgebildete Medizinaltechniker mit der Behandlung einfacher Krankheiten. Arme Leute behandelt er kostenfrei. Zudem betreibt er eine mit Spenden finanzierte Koranschule.

Der Sohn will sogar noch mehr Kinder

Pakistan erlaubt muslimischen Männern, maximal vier Frauen zu ehelichen, sofern für ihre Familien gesorgt ist. Jan sagt, er kümmere sich um alle seine 35 Kinder. Am liebsten sei ihm die älteste Tochter Shagufta Nasreen. Der Zeitung «Dawn» sagte die Neuntklässlerin: «Wenn Papa nach Hause kommt, öffne ich als Erste die Tür, damit er nicht draussenstehen muss.» Mohammed Elsa, mit 13 Jahren der älteste Sohn des Patriarchen, will Daddy gar übertreffen. Nach einem Bericht der AFP will Mohammed dereinst mehr als 100 Kinder haben.

Der Koran erlaube Polygamie nur, wenn ein Mann «perfekte Gerechtigkeit» üben könne, sagte die Frauenrechtlerin Rafia Zakaria zu AFP. Sie hält dies für utopisch. «Vollständige Gerechtigkeit ist unmöglich, deshalb ist Polygamie nie eine gute Lösung. Jemand leidet immer, und fast immer sind Frauen und Kinder die Opfer.»

Heirats-Offerten über Facebook

Jan Mohammad führt seine Fruchtbarkeit auf täglichen Konsum von frischen und getrockneten Früchten, Milch und Fleisch zurück, zudem auf das Rezitieren des Korans und auf fünfmal tägliches Beten. Alle seine Ehen wurden von seinen Eltern arrangiert. Um auf hundert Kinder zu kommen, braucht er jetzt dringend eine vierte Frau. Seit die pakistanischen Medien über ihn berichtet haben, sind auf Facebook einige Heirats-Offerten eingegangen.

So erstaunlich Jan Mohammads Zeugungsziel heute wirken mag, so wenig stellt es einen Rekord dar. Nach einer Rangliste auf Wikipedia hat die gebärfreudigste Frau der Geschichte 69 Kinder zur Welt gebracht. Zwischen 1725 und 1765 überstand die russische Bäuerin Walentina Wassiljewa 27 Geburten mit 16 Zwillingen, sieben Drillingen und vier Vierlingen.

Bei den Männern sind die Rekordzahlen naturgemäss höher. In den Spitzenrängen mit dreistelligen Kinderzahlen finden sich häufig Fürsten. Der Spitzenmann ist aber Mongolenherrscher Dschingis Khan. Er soll zwischen 1155 und 1227 bis zu 2000 Kinder gezeugt haben. Laut genetischen Analysen stammen 0,5 Prozent der Weltbevölkerung von ihm ab.

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