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Stärke 6,597 Tote bei Erdbeben in Indonesien

Ein schweres Erdbeben die Provinz Aceh im Nordwesten von Sumatra getroffen. An Weihnachten 2004 waren dort nach einem Tsunami mehr als 100'000 Menschen ums Leben gekommen.

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Grosse Zerstörung: Ein Beben erschüttert die indonesische Provinz Aceh. (Video: Tamedia)

Ein starkes Erdbeben auf der indonesischen Insel Sumatra hat rund 100 Menschen das Leben gekostet. Der Militärchef der nordwestlichen Provinz Aceh, Tatang Sulaiman, sprach am Mittwoch von mindestens 97 Toten. Vier Personen seien lebend aus den Trümmern gezogen worden. Die Such- und Rettungsarbeiten wurden durch Stromausfälle und Regen erschwert. TausendeMenschen suchten für die Nacht Zuflucht in Moscheen und Notunterkünften.

Das Beben hatte sich am Mittwoch gegen fünf Uhr morgens (Ortszeit) etwa 19 Kilometer südöstlich von Sigli, einem Ort an der nördlichen Spitze von Aceh, in 17 Kilometern Tiefe ereignet. Die US-Erdbebenwarte gab seine Stärke mit 6,5 an.

Trauen sich nicht in ihre Häuser zurück: Die Menschen auf Sumatra schlafen in Notunterkünften. (7. Dezember 2016)
Aus Angst vor Nachbeben verbringen die Menschen von Aceh die Nacht im Freien. (8. Dezember 2016)
Erdbeben in Indonesien: Ein Mädchen aus Aceh geht an einer durch das Beben eingestürzten Moschee in Pidie vorbei. (7. Dezember 2016).
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Trauen sich nicht in ihre Häuser zurück: Die Menschen auf Sumatra schlafen in Notunterkünften. (7. Dezember 2016)

Keystone/Hotli Simanjuntak

Eingeschlossene Opfer

Der Chef des besonders betroffenen Bezirks Pidie Jaya, Aiyub Abbas, sagte, der Einsatz konzentriere sich auf Orte, wo Opfer vermutlich eingeschlossen seien. «Die Suche heute Nacht hängt vom Ort und den Wetterbedingungen ab», sagte er.

Der indonesische Präsident Joko Widodo wies alle staatlichen Organisationen an, sich an den Rettungs- und Aufräumarbeiten zu beteiligen. Das Rote Kreuz in Indonesien schickte Erste-Hilfe-Teams in die Provinz und richtete Konten für Spenden ein.

Erinnerungen an 2004

Die bebende Erde rief bei vielen Einwohnern schlimme Erinnerungen an den Zweiten Weihnachtstag 2004 wach, als ein schweres Erdbeben in der Region einen verheerenden Tsunami und eine der grössten Naturkatastrophen der vergangenen Jahrzehnte auslöste. Damals waren allein in der Provinz Aceh mehr als 100'000 Menschen getötet worden.

Bei dem Beben vom Mittwoch wurden nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde der Provinz mehr als 600 Menschen verletzt. Etwa 245 Gebäude, unter ihnen 14 Moscheen, wurden laut nationaler Katastrophenschutzbehörde zerstört oder schwer beschädigt, die meisten befanden sich im Bezirk Pidie Jaya. Strassen rissen auf, Strommasten stürzten um.

Indonesien wird regelmässig von Erdbeben erschüttert. Der Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring mit äusserst vielen Vulkanen.

(chk/afp)

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