Abgeordnete rät zu einheimischen Dirnen

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DänemarkAbgeordnete rät zu einheimischen Dirnen

Nach Ansicht der rechtspopulistischen Abgeordneten Pia Adelsteen sollten die Dänen nur noch zu einheimischen Prostituierten, um Menschenhandel vorzubeugen.

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Nach Angaben der Sozialbehörden aus dem Jahr 2010 kommt rund die Hälfte der Sexarbeiterinnen aus dem Ausland.

Nach Angaben der Sozialbehörden aus dem Jahr 2010 kommt rund die Hälfte der Sexarbeiterinnen aus dem Ausland.

Dänische Männer sollten nach Ansicht der rechtspopulistischen Abgeordneten Pia Adelsteen möglichst nur einheimische Prostituierte aufsuchen. Der Menschenhandel im Rotlichtgewerbe müsse gestoppt werden, «und dazu ist es am besten, wenn sie nicht zu ausländischen Mädchen gehen», sagte Adelsteen am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

«Ich habe nichts gegen Männer oder auch Frauen, die für Sex bezahlen», fügte die Abgeordnete der einwanderungskritischen Dänischen Volkspartei hinzu. «Wir sollten schauen, ob irgendetwas getan werden kann, damit Prostituierte zeigen können, dass sie ihr Gewerbe selbst gewählt haben», sagte Adelsteen.

Die Abgeordnete äusserte sich nach Bekanntwerden einer Umfrage des Gleichstellungsministeriums. Demnach findet jeder siebte Däne Besuche bei einer Prostituierten, die Opfer von Menschenhändlern ist, in Ordnung.

Milieu ist rechtliche Grauzone

Anders als in den sonstigen nordischen Ländern ist in Dänemark Prostitution für Sexarbeiterinnen und Kunden gleichermassen straffrei. Dennoch bewegt sich das Gewerbe in einer rechtlichen Grauzone, da Prostituierte zum Beispiel Steuern zahlen müssen, aber nicht in den Genuss der ansonsten üblichen Arbeitnehmerrechte oder Arbeitslosenunterstützung kommen.

Nach Angaben der Sozialbehörden aus dem Jahr 2010 kommt rund die Hälfte der Sexarbeiterinnen aus dem Ausland. Etwa 900 Frauen stammen demnach aus Thailand, 1000 aus Mittel- und Osteuropa sowie 300 aus Afrika, vor allem aus Nigeria. (bro/sda)

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