Drittes Kind lebend aus den Trümmern gerettet

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Erdbeben in ItalienDrittes Kind lebend aus den Trümmern gerettet

In Italien hat die Erde mit einer Stärke von 4,0 gebebt. Auf der Ferieninsel Ischia sind zwei Frauen ums Leben gekommen.

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Grosse Erleichterung bei den Helfern: Ein Baby kann aus den Trümmern befreit werden. Video: Tamedia/AFP

Nach dem Erdbeben auf der italienischen Ferieninsel Ischia haben Rettungskräfte ein drittes Kind aus den Trümmern eines Wohnhauses gerettet. Feuerwehrleute bargen den elfjährigen Ciro am Dienstagmittag rund 16 Stunden nach dem Beben. Am Vormittag war sein sieben Jahre alter Bruder Mattias gerettet worden, bereits in der Nacht hatten Einsatzkräfte den sieben Monate alten Pasquale und den Vater der Jungen aus den Trümmern befreit. Die schwangere Mutter der Kinder hatte die Retter alarmiert, nachdem das Wohnhaus der Familie in Casamicciola eingestürzt war.

Das Beben der Stärke 4,0 erschütterte die Insel gegen 21.00 Uhr am Montagabend. Nach Angaben des Zivilschutzes wurden vor allem Casamicciola im Norden der vor Neapel gelegenen Insel getroffen sowie die Nachbargemeinde Lacco Ameno. Demnach gab es 14 kleinere Nachbeben.

In Casamicciola wurde eine Frau von Gebäudeteilen erschlagen, die von einer Kirche herabstürzten. Das zweite Todesopfer wurde laut Medienberichten in den Trümmern eines Hauses in der Gemeinde entdeckt.

Unter dem Bett verschanzt

Derweil dauerte am frühen Dienstagmorgen der Rettungseinsatz für zwei verschüttete Kinder in Casamicciola an, nachdem ihr sieben Monate alter Bruder nach mehreren Stunden lebend aus dem eingestürzten Gebäude geholt wurde. Unter dem Applaus vieler Zuschauer sei der Bub seiner Mutter übergeben worden, berichtete die Agentur ANSA.

Hilfe vor Ort: Die italienische Feuerwehr sucht in den Trümmern nach Vermissten. (22. August 2017)
Ein eingestürztes Haus in Casamicciola. (22. August 2017)
Rettungskräfte holen einen sieben Monate alten Jungen lebend aus einem eingestürzten Gebäude. (22. August 2017)
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Hilfe vor Ort: Die italienische Feuerwehr sucht in den Trümmern nach Vermissten. (22. August 2017)

AFP/Eliano Imperato

Die vier und sieben Jahre alten Jungen hatten sich laut Medienberichten unter ihrem Bett verschanzt und hielten per Handy Kontakt zu den Helfern. Ihre schwangere Mutter hatte die Einsatzkräfte alarmiert. Der Vater der Kinder wurde in der Nacht gerettet.

Die Feuerwehr gab über den Kurzbotschaftendienst Twitter bekannt, es seien mehrere Häuser eingestürzt. Weitere Gebäude seien beschädigt worden.

Ein Erdbeben erschütterte die italienische Urlaubsinsel Ischia.

Drohnenbilder zeigen die Zerstörung. Video: Tamedia/AP

Spital betroffen

Auch das einzige Krankenhaus der Insel wurde von dem Erdbeben getroffen und musste zwischenzeitlich teilweise evakuiert werden. Die Verletzten konnten in einer provisorischen Einrichtung behandelt werden. Fünf Patienten der beschädigten Klinik wurden per Hubschrauber in ein anderes Krankenhaus gebracht.

Örtliche Medien berichteten, die Rettungskräfte hätten schnell auf das Beben reagieren können, da sich zum Unglückszeitpunkt bereits zusätzliche Feuerwehrleute und Einsatzkräfte des Zivilschutzes auf der Insel befanden. Diese seien zuvor wegen Waldbränden nach Ischia geschickt worden. (chk/dapd/afp)

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