Wegen KlingelstreichBarbar steckt Buben Böller in den Po
Jungenstreich mit explosivem Ausgang: Weil ein 54-Jähriger einen 15-Jährigen windelweich geprügelt und ihm Feuerwerk in den Po gesteckt hat, muss der Lastwagenfahrer nun in den Bau.
Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird, lautet ein Sprichwort im englischen Sprachraum. Der Brite Stephen Gregory hält davon offenbar herzlich wenig. Wie sonst ist es zu erklären, dass der 54-Jährige einem 15-Jährigen Feuerwerk in den Hintern gesteckt und angezündet hat? Und das, nachdem er den Knaben kräftig verkloppt hat?
Stephen Gregory ist ein Lastwagenfahrer aus Smalley im englischen Derbyshire. Ein kräftiger Bursche mit Glatzkopf und Bart, der wie ein Türsteher einer Hells-Angels-Kneipe aussieht. Er könnte aber auch einen Italo-Schläger aus dem Streifen «The Godfather» spielen.
Explosiver Denkzettel
Stephen dagegen war gar nicht amüsiert, als das Unglück am 31. Oktober 2011 seinen Lauf nahm. Sein Seelenfrieden wurde an jenem Tag immer wieder durch das Klopfen an der Tür gestört: Der 15-Jährige machte andauernd Klingelstreich, was Gregorys Hund in Rage brachte. Zum Unglück des kleinen Strolchs fing ihn ein anderer Teenager ein und überliess ihn seinem erwachsenen Opfer, das daraufhin zum Täter wurde.
Der Mann schnappte sich den Frechdachs, zog ihm die Hosen herunter und versohlte ihm den Hintern mit einem Rohrstock. Kurzzeitig konnte sich der Gefolterte befreien, wurde aber wieder von dem Teenager eingefangen, der ihn schon vorher ausgeliefert hatte. Grund genug für Stephen Gregory, noch eins oben drauf zu setzen: Er steckte dem Jungen Feuerwerk in den Po und zündete es an.
Stephen greift zur Reitgerte
Unter dem Gelächter der Zuschauer entfernte der Mann zwar den explosiven Denkzettel, bevor es zum Äussersten kam, doch die Rechnung mit dem Kind war für den Trucker noch lange nicht beglichen. «Er kettete den Jungen an beiden Handgelenken mit Handschellen an eine Wäscheleine und musste sich auf die Zehenspitzen stellen», erklärte Staatsanwältin Julie Warburton der «Sun».
Stephen bearbeitete das Hinterteil und die Beine des Jungen mit einer Reitgerte. Der Junge, der bis zu 70 Zentimeter lange Striemen davontrug, wurde anschliessend freigelassen und lief zu seiner Mutter, wo er «zitternd, weinend, hysterisch und japsend» von der Strafexpedition berichtete.
14 Monate Knast
Als dieser Ausbruch nun vor Gericht ging, redete der Verteidiger des Angeklagten nicht um den heissen Brei herum. «Es ist ihm bewusst, wie sehr er den jungen Mann erniedrigt hat», sagte Quentin Robbins über seinen Mandanten. «Dieser Vorfall, diese Stunden oder Minuten des Wahnsinns können von Mr. Gregory nicht erklärt werden. Er hat Schande über sich gebracht.»
Dem Richter war das wurst. «Die Tatsache, dass sie wiederholt haben, was sie als leichtherzige Bestrafung ansahen, macht die Sache noch schlimmer», schimpfte Michael Cullum. Sein Urteil für Gregory: 14 Monate Haft. Und er ordnete an, die Handschellen, den Rohrstock und die Reitgerte zerstören zu lassen. Wenn also irgendjemand irgendwas rächt, ist es immer noch der Staat. Oder Zorro.