Brand löst würzige Stink-Wolke aus

Aktualisiert

«Maggikalypse»Brand löst würzige Stink-Wolke aus

Dienstagvormittag klagten Anwohner in Köln, Leverkusen und Düsseldorf über einen strengen Geruch nach Maggi-Würze. Eine Person musste wegen Übelkeit ins Spital eingeliefert werden. Google erstellte gar eine «Stinkekarte».

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Google erstellte nur kurz nach den ersten Meldungen eine «Stinkekarte».

Google erstellte nur kurz nach den ersten Meldungen eine «Stinkekarte».

Die ersten besorgten Anrufe gingen Dienstagmorgen gegen 6.40 Uhr bei der Feuerwehr Köln ein. Mehrere Bürger meldeten einen starken Gestank in der Luft. Er sei «würzig» und etwas «ätzend», klagten die Leute. Einige berichteten, es rieche nach Majoran oder Maggi. Es schien, als habe sich eine riesige Suppengeruchswolke über den Rhein gelegt.

Die Feuerwehr Köln bot daraufhin die Analytische Taskforce auf, die mit Messfahrzeugen durch das Stadtgebiet kreuzte. Sogar ein Helikopter war im Einsatz, schreibt «Welt». «Wir wissen noch nicht, wo es herkommt», informierte Jens Müller, Sprecher der Kölner Feuerwehr gegenüber RP Online. Im Labor der Feuerwehr habe man die Luftproben analysiert - ohne Ergebnis.

Ein Mitarbeiter des Bürgeramts Nippes musste sogar wegen starker Übelkeit mit der Ambulanz ins Spital gebracht werden. Via Facebook berichteten User am Mittag, dass die Wolke auch in Dormagen, Leverkusen und Düsseldorf angekommen war. Für die Stadt Köln wurde schon eine «Stinkekarte» online erstellt. Die Chemparks Dormagen und Leverkusen bestätigen unterdessen, dass der Gestank nicht von ihnen stamme.

Witze über «Maggikalypse»

Während die Behörden die Sache ernst nehmen, witzelten die Kölner bei Twitter über die «Maggikalypse». «DAS ist das echt, kölnisch Wasser!!!», so User Tim Zimmermann. Sebastian Maurer twitterte über Mittag: «Skandal in der Mensa. Alles schmeckt nach Maggi.» Andere glaubten, das Ganze sei ein Gag der zu Nestlé gehörenden Nahrungsmittel-Firma.

Erst am frühen Nachmittag löste sich das Rätsel – dank Hinweisen aus der Bevölkerung: Beim Brand in einem Chemiebetrieb in Neuss war durch einen Kamin der Stoff Sotolon ausgetreten, ein Geruchsstoff, der auch im sogenannten «Maggikraut» Liebstöckel enthalten ist. Er ist nicht schädlich, menschliche Nasen reagieren aber sehr empfindlich darauf.

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